Justizvollzugsanstalten in SH bekommen tierische Unterstützung
Vollzugsbeamte in Schleswig-Holstein haben drei neue tierische Kollegen. Was die so drauf haben - davon hat sich Justizministerin Kerstin von der Decken jetzt persönlich überzeugt.
Die Justizvollzugsanstalten im Land haben ab sofort Unterstützung auf vier Pfoten. Weil zuletzt immer mehr Drogen in die Gefängnisse eingeschmuggelt wurden, hat das Ministerium ein Pilotprojekt gestartet. Drei Schäferhunde wurden speziell dafür ausgebildet, Rauschgift und andere Drogen zu finden.
Bei ihrem Besuch in der alten Justizvollzugsschule Neumünster hat sich Justizministerin Kerstin von der Decken (CDU) einen Einsatz demonstrieren lassen und konnte so dem Justizhundeteam auf die Finger und Pfoten schauen. Sie freue sich sehr über den erfolgreichen Abschluss der Teams, denn "jetzt kann in den Justizvollzugseinrichtungen noch gezielter nach Drogen gesucht werden", so die Ministerin. In den ersten Einsätzen konnten nach Angaben des Ministeriums bereits Drogen gefunden werden.
Ein Team aus Mensch und Hund
Sven Fock ist einer der ersten drei Diensthundeführer in der JVA Neumünster. Seine belgische Schäferhündin Nova ist ein Jahr und neun Monate alt und hat die letzten anderthalb Jahre viel trainiert. Dass ihre Ausbildung klappen wird, war anfangs nicht klar. "Die Hündin ist sehr sensibel, ähnlich wie bei ADHS", erklärt Fock. Trotzdem war es Liebe auf den ersten Blick - und das Training ein voller Erfolg. Genauso wie die anderen Hunde, hat auch Nova in der einjährigen Ausbildung gemeinsam mit ihrem Hundeführer gelernt, Rauschgift und andere Drogen zu finden und den Beamten anzuzeigen.
Aus Spaß wird Ernst
Für die Tiere ist das ein großes Spiel, doch die Situation in den Gefängnissen ist ernst. Die Schäferhunde werden auch bei der Personenkontrolle eingesetzt und bei der Durchsuchung von Räumen und Freiflächen der Justizvollzugseinrichtungen. Außerdem sollen sie ein- und ausfahrende Autos, eingehende Post und Pakete sowie Besitztümer der Gefangenen auf Drogen untersuchen.
Justizministerin von der Decken ist inzwischen so überzeugt von dem Können der Spürhunde, dass sie überlegt, noch weitere Vierbeiner für die Drogensuche in den Vollzugsanstalten ausbilden zu lassen.