Investor Lars Windhorst auf dem Werksgelände der Nobiskrug am Nord-Ostsee-Kanal. © picture alliance/dpa | Gregor Fischer
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Investor Lars Windhorst auf dem Werksgelände der Nobiskrug am Nord-Ostsee-Kanal. © picture alliance/dpa | Gregor Fischer
AUDIO: Insolvenzantrag für FSG und Nobiskrug gestellt (1 Min)

Windhorst-Werften FSG und Nobiskrug gehen in die Insolvenz

Stand: 12.12.2024 11:56 Uhr

Nach Monaten der Krise ist es soweit: Die Werften FSG und Nobiskrug von Investor Lars Windhorst gehen in die Insolvenz. Heute morgen ordneten die zuständigen Amtsgerichte Insolvenzverwaltung an.

Nun also doch: Für die FSG-Nobiskrug-Werften in Flensburg und Rendsburg (Rendsburg-Eckernförde) ist Insolvenz beantragt worden. Noch ist nicht bekannt, ob der Insolvenzantrag von FSG-Geschäftsführer Lars Windhorst oder den Gläubigern der Werftengruppe gestellt wurde. Neben den beiden Werften sind auch die Tochterunternehmen Flensburger Schiffbau Gesellschaft, FSG-Nobiskrug Design GmbH und Nobiskrug Yachts GmbH betroffen. In allen Fällen war auch zuletzt noch Investor Windhorst als Geschäftsführer eingetragen - obwohl er vor einem halben Jahr eine neue Leitung präsentiert hatte, die die Geschäfte vor Ort koordiniert. Nun übernehmen stattdessen Experten von Kanzleien in Hamburg den Betrieb: Einer von ihnen, Christoph Morgen, hatte bereits die Insolvenzverwaltung vor vier Jahren inne.

Weitere Informationen am Nachmittag erwartet

Derzeit verschafften sich beide Anwälte zusammen mit ihren Teams einen Überblick über die jeweilige wirtschaftliche Situation der unter dem Dach der FSG-Nobiskrug Holding agierenden Schiffbauunternehmen. Für den Nachmittag sind Mitarbeiterversammlungen beider Werften anberaumt. Im Anschluss daran wollen die beiden vorläufigen Insolvenzverwalter, Vertreter der Betriebsräte sowie der IG Metall in Flensburg weitere Informationen bekannt geben. Auch Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) wird erwartet.

Wirtschaftsminister Habeck: "Chance für eine Neuaufstellung"

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kündigte schnelle Unterstützung bei der Suche nach potenziellen Investoren an. Neue Aufträge könnten laut Habeck etwa für den Bau sogenannter Konverterplattformen gewonnen werden. "Dort besteht ein hoher Bedarf im Zuge des Ausbaus der Offshore-Windenergie. Die deutschen Werften können das. Nun besteht die Chance für eine Neuaufstellung. Diese muss genutzt werden. Ich werde alles tun, um hier zu unterstützen", sagt Habeck. Die Werften könnten unter neuer Leitung weitergeführt werden, sobald das Insolvenzverfahren eröffnet ist. Mit der Eröffnung des Verfahrens ist laut NDR-Informationen Anfang Februar zu rechnen. Von Seiten der Landesregierung war mehrfach zu hören, dass es Interessenten für eine Übernahme der Werftengruppe gebe.

Insolvenzgeld für 490 Mitarbeiter bis Ende Januar

Laut IG Metall und Betriebsrat waren die Novemberlöhne und auch das Weihnachtsgeld nicht oder nur zum Teil auf den Konten der Mitarbeitenden angekommen. Löhne kamen in der Vergangenheit immer wieder verspätet. Die 330 Beschäftigten in Flensburg und 160 in Rendsburg bekommen voraussichtlich bis Ende Januar Insolvenzgeld. "Jetzt setzt der staatliche Lohnersatz über das Insolvenzgeld für drei Monatsgehälter ein. Das heißt wir haben keine Zeit zu verlieren" , teilt die Flensburger Landtagsabgeordnete Catharina Nies (Grüne) mit.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 12.12.2024 | 10:00 Uhr

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