Insolvenz von Johanniter-Krankenhaus Geesthacht Thema im Landtag
Der Sozialausschuss der Landesregierung trifft sich am Donnerstag zu einer Sondersitzung. Das Thema: Der Insolvenzantrag des Johanniter-Krankenhauses Geesthacht. Dem Krankenhaus droht die Zahlungsunfähigkeit.
Rund 600 Mitarbeitende betreuen im Johanniter-Krankenhaus in Geesthacht (Kreis Herzogtum Lauenburg) jährlich etwa 30.000 Patientinnen und Patienten. Davon betroffen sind neben dem Krankenhaus auch die Klinik für Geriatrie, das Seniorenzentrum und das medizinische Versorgungszentrum der Johanniter. Die Johanniter nannten als Gründe eine chronische Unterfinanzierung und zunehmende Bürokratie. Trotz der Insolvenz sollen alle geplanten Eingriffe weiterhin stattfinden, und für die Patientinnen und Patienten ändert sich vorerst nichts. Nun trifft sich am Donnerstag in Kiel der Sozialausschuss zu einer Sondersitzung, um über die Lage des Krankenhauses zu beraten.
Wichtige Rolle in der medizinischen Versorgung der Region
Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze (SPD) und Geesthachts Erste Stadträtin Melanie Grimm-Meyer (parteilos) ordnen die Bedeutung des Krankenhauses für die medizinische Infrastruktur als äußerst wichtig ein. Das Johanniter-Krankenhaus Geesthacht sei von zentraler Bedeutung für die Region und biete eine umfassende medizinische Versorgung, darunter eine Notaufnahme, psychiatrische Betreuung, ein Brustzentrum sowie die einzige Geburtsstation im Kreis mit rund 700 Geburten pro Jahr. Es wurde als baby- und stillfreundliches Krankenhaus ausgezeichnet und versorgt jährlich 10.000 stationäre und 20.000 ambulante Patientinnen und Patienten. Durch enge Zusammenarbeit mit regionalen Ärzten sowie einer Anlaufpraxis und Radiologie ist das Krankenhaus auch überregional wichtig.
Gemeinsame Anstrengungen zur Sicherung des Standortes
Die Stadt Geesthacht ist seit 1946 Standort des Krankenhauses, das seit 1982 von den Johannitern betrieben wird. Laut Bürgermeister Olaf Schulze (SPD) wollen Stadtverwaltung und Politik eng zusammen arbeiten, um mit Kreis, Land und externen Experten eine Lösung für die Fortführung des Krankenhauses zu finden. Politische Gespräche laufen bereits, um die medizinische Versorgung in der Region langfristig zu sichern.