Imland Klinik in Not: Es fehlen fast 50 Millionen Euro
Wie geht es mit der Imland Klinik im Kreis Rendsburg-Eckernförde weiter? Die Zukunft ist ungewiss - und jetzt hat sich ein Geldgeber zurückgezogen. Der Kreis muss jetzt entscheiden.
Die angeschlagene Imland Klinik in Rendsburg und in Eckernförde braucht offenbar dringend frisches Geld. Nach Angaben von Geschäftsführer Markus Funk ist eine der Banken abgesprungen, die die Klinik finanziert hat. Der Rückzug der Bank habe die finanzielle Lage der Klinik weiter dramatisiert, sagt Funk. Deshalb brauche es schnell eine Entscheidung des Kreises, um eine Insolvenz abzuwenden.
Landeskrankenhausplan muss über Zukunft der Klinik entscheiden
In dieser Woche kommt der Hauptausschuss in Rendsburg zusammen, um zu beraten. Eine Entscheidung könnte kurz vor den Weihnachtstagen fallen. Nach den Berechnungen braucht die Klinik bis zu 46 Millionen Euro Zuschuss, um das gesamte kommende Jahr zu überstehen. Dabei ist ungewiss, wie es für das kommunale Unternehmen überhaupt weitergeht. In einem Bürgerentscheid hatte sich die Mehrheit dafür ausgesprochen, dass der Standort in Eckernförde nicht umstrukturiert wird. Doch darüber muss noch das Land im sogenannten Landeskrankenhausplan entscheiden. Das könnte möglicherweise im März passieren, wenn die Finanzierung der Imland-Klinik bis dahin gesichert ist.
Krankenhäuser machen schon länger Miese
Dass die Imland Klinik große finanzielle Probleme hat, ist schon länger bekannt. Der Kreis hat in den letzten vier Jahren nach eigenen Angaben gut 54 Millionen Euro zuschießen müssen. Im Februar hatte sich der Kreistag deswegen für ein Konzept entschieden, mit dem Kosten gespart werden sollen: Die Geburtsstation und chirurgische Leistungen sollen künftig in Rendsburg zusammengefasst werden. Eckernförde soll eine Station für Inneres, die Geriatrie und eine ambulante Notfallaufnahme behalten.
Doch der Widerstand der Bevölkerung war groß. Eine Bürgerinitiative gründete sich, der Bürgerentscheid Anfang November fiel dann gegen die Pläne des Kreistags aus. Doch schon damals war klar, dass der Imland Klinik die Insolvenz droht. Sollte Imland einen Insolvenzantrag stellen, würde es nur noch um die Wirtschaftlichkeit der beiden Krankenhäuser gehen. Landrat Rolf-Oliver Schwemer (parteilos) stellte damals klar: Der Kreis alleine wird es nicht schaffen können, die Kliniken vor der Insolvenz zu bewahren und sei auf die Unterstützung des Landes und des Bundes angewiesen.