Heide: Wohncontainer für 900 Northvolt-Bauarbeiter geplant
Obwohl der schwedische Batteriehersteller Northvolt in Finanzschwierigkeiten ist, gehen die Planungen für das Werk in Heide weiter: 2025 will die Stadt mit Tiefbauarbeiten für eine Wohnanlage für Bauarbeiter beginnen.
Bis zu 900 Arbeiter, die beim Bau der Northvolt-Fabrik helfen, sollen vorübergehend in einer Wohnanlage in Heide (Kreis Dithmarschen) Platz finden. Schon im kommenden Jahr will die Stadt mit Tiefbauarbeiten für die Anlage im Ortsteil Süderholm in der Rendsburger Straße beginnen - obwohl Northvolt in Finanzschwierigkeiten ist und ein Sanierungsverfahren nach US-Insolvenzrecht beantragt hat.
Bürgermeister Oliver Schmidt-Gutzat (SPD) sagte, man werde die Anlage für temporäres Wohnen im Januar in der ersten Sitzung des Bauausschusses behandeln. Danach habe man das Baurecht als Voraussetzung für die Errichtung der Wohncontainer. Die Stadt müsse noch rechtliche und finanzielle Einzelheiten eines Vertrages mit Northvolt klären, so Heides Bürgermeister.
Süderholm als Standort für temporären Wohnort
Schmidt-Gutzat betonte, dass die Stadt schon früh für Süderholm als temporären Wohnort Bereitschaft gezeigt hätte. Einen Aufstellungsbeschluss habe es auch schon im Bauausschuss gegeben. Man wolle in Gesprächen mit Northvolt ein Vertragswerk aufsetzen, bei dem die Stadt abgesichert sei und entsprechende Bedingungen stelle, so Schmidt-Gutzat weiter. "Das ist jetzt in der abschließenden Phase, und dann soll das im Januar in den Bauausschuss für den finalen Beschluss gehen", sagte der Bürgermeister von Heide.
Pläne für zweite Wohnanlage gestoppt
Die Pläne für eine ursprünglich geplante zweite Wohnanlage für Bauarbeiter in Wesselburen hatte der Investor Northvolt vor einigen Wochen gestoppt. Laut einer Unternehmenssprecherin will man zunächst die Anlage in Heide fertigstellen, und dann entscheiden, wann man die Fläche in Wesselburen benötige.
Nachdem Northvolt ein Sanierungsverfahren nach US-Insolvenzrecht beantragt hat, ist klar, dass auch das Land Schleswig-Holstein die finanziellen Lasten stemmen muss - mit zusätzlichen Schulden. Es geht es um 300 Millionen Euro, die das Land als Ausfallbürgschaft übernommen hat und nun an den Bund zahlen muss.