Hartenholm: Vorerst weiter kein Trinkwasser aus dem Hahn
Zwar ist die kaputte Stelle der Hauptwasserleitung in Hartenholm bereits in der Nacht zu Sonntag mit einem Bypass überbrückt worden. Solange die Gemeinde aber auf die Ergebnisse der Wasser-Analyse wartet, sollen die Menschen das Wasser weiterhin nicht trinken. Trinkwasser gibt es bei der Feuerwehr.
Seit Freitagabend müssen die rund 2.000 Bewohner der Gemeinde Hartenholm (Kreis Segeberg) ohne Trinkwasser auskommen. Obwohl die Wasserleitung inzwischen wieder repariert wurde, soll weiter kein Wasser aus der Leitung getrunken werden. Am Montag wurden an sechs verschiedenen Stellen im Ort Proben entnommen. Die Auswertung wird jüngsten Angaben der Gemeinde zufolge bis Donnerstag dauern. Solange die Wasser-Analyse aus dem Labor nicht vorliegt, sollen die Menschen das Wasser nicht konsumieren - und besser auch nicht zum Baden oder Duschen verwenden, erklärte Thorsten Wiemer von der Gemeindevertretung.
Feuerwehr gibt Wasser aus - Gesundheitsamt gibt noch keine Entwarnung
Trinkwasser können Betroffene bei der Freiwilligen Feuerwehr abholen. Wie schon am Montag wird diese auch in den folgenden drei Tagen zwischen 10 und 16 Uhr am Dörps- und Sprüttenhuus im Wiesendamm 1 Trinkwasser ausgeben. Am Montag stand die Feuerwehr dort mit etwa 2.000 Litern Wasser, die sie an die Hartenholmer verteilen konnte. Sobald die Ergebnisse der Untersuchung auf Schadstoffe und Bakterien vorliegen, wird das Gesundheitsamt die Gemeinde darüber informieren.
Maxim Wolff, Wehrführer von der Freiwilligen Feuerwehr sagte NDR Schleswig-Holstein, dass er und seine Kolleginnen und Kollegen auf Standby stünden, falls sie übers Wochenende weiter Trinkwasser verteilen müssten.
Komplizierte Reparaturarbeiten
Sonntagnacht gegen 1 Uhr hatte eine Fachfirma die kaputte Stelle der Hauptwasserleitung mit einem sogenannten Bypass überbrücken können. Der Wasserdruck konnte wieder aufgebaut werden.
Die Leitung war vermutlich am Freitag bei einer unterirdischen Verlegung von Stromkabeln angebohrt worden. Die Reparaturarbeiten gestalteten sich schwierig, da zunächst nicht klar war, wo genau die Leitung beschädigt wurde. Zudem konnte man die Leitung nicht einfach freilegen, wie Veit Wendtland von der Gemeindevertretung betonte:In die Tiefe können wir dort nicht gehen, weil dort die komplette Hauswand einer Flüchtlingsunterkunft ist und das Gebäude sonst einsturzgefährdet wäre, wenn wir dort mit Maschinen anfangen würden freizulegen."
Wasser, das aus der beschädigten Hauptleitung strömte, drohte außerdem zunächst ein Wohnhaus zu unterspülen. Experten des Technischen Hilfswerks überprüften die Statik des Gebäudes und gaben Entwarnung.