Glatteis in SH: Blechschäden und Knochenbrüche
Die Straßen in vielen Teilen Schleswig-Holsteins war auch bis zum Montagnachmittag noch gefährlich glatt. Viele Fahrzeuge kamen ins Rutschen.
Überfrierende Nässe und Eisregen haben seit dem Morgen bis zum Nachmittag in Schleswig-Holstein zu Unfällen geführt. Nach den winterlichen Tagen mit Schnee und Dauerfrost hatte es vielerorts Regen gegeben. Der gefror, als er auf den kalten Boden traf. Es bildete sich Glatteis. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte schon am Vortag eine Unwetterwarnung für Schleswig-Holstein herausgegeben. Viele Menschen, die in Schleswig-Holstein unterwegs waren, kamen ins Rutschen. Allein in den Kreisen Pinneberg, Segeberg, Dithmarschen und Steinburg gab es laut Leitstelle West zwischen 9 und 12 Uhr rund 70 glättebedingte Einsätze.
Lkw kamen nicht vorwärts
Die 23 Straßenmeistereien des Landes waren im Dauereinsatz. Einige Fahrzeuge sind auf den Bundesstraßen und Autobahnen im Laufe des Tages bereits in Leitplanken gerutscht. Auch Lkw kamen nicht vom Fleck, weil es einfach zu glatt war - und zum Teil noch ist. Die Kreise Pinneberg, Stormarn und Herzogtum Lauenburg seien von der Glätte stärker betroffen gewesen, teilte die Polizei mit. In Hamburg gab es am späten Vormittag eine Warnung vor Blitzeis.
Geh- und Radwege waren Rutschbahnen
Gefährlicher war es für Fußgänger und Radfahrer. Ihre Wege waren teilweise Rutschbahnen, einige Menschen mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden. Die Diako in Flensburg meldete bis zum Mittag 25 Patienten, die wegen Knochenbrüchen und anderen Verletzungen behandelt werden mussten. Im Westküstenklinikum Heide war es bis zum Nachmittag zwölf Menschen, die bei Glatteis gestürzt sind. In den Notaufnahmen des Klinikums Nordfriesland wurden 26 Personen behandelt, im Klinikum Itzehoe wurden 25 Personen mit Knochenbrüchen eingeliefert.
ADAC und DWD: Auto besser stehen lassen
Alexandra Kruse vom ADAC riet Autofahrern zu einem angepassten Fahrstil. "Man muss langsam fahren, ganz behutsam mit Gas und Bremse umgehen", sagte sie. "Wenn man von Eisregen überrascht wird, ist es das Beste, das Auto ranzufahren und auf den Streudienst zu warten." Auch der DWD mahnte, Autofahrer sollten sich nicht allein auf die Winterreifen verlassen. Wichtig seien unter anderem vorausschauendes Fahren und genügend Abstand. Nach Möglichkeit sollten in so einem Fall der Aufenthalt im Freien und unnötige Fahrten vermieden werden, so der DWD.
Unterricht fand statt
Die Schule fand in Schleswig-Holstein wie gewohnt statt. "Es gab seitens der zuständigen Stellen der Kreise und auch seitens der Schulaufsicht keine Veranlassung, heute großflächig die Schule ausfallen zu lassen", sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums. Das weist auf seiner Webseite aber darauf hin, dass Kinder länger in der Schule betreut werden, wenn keine Busse fahren oder ein sicherer Heimweg nicht gewährleistet werden kann. Außerdem gelte die Regel, dass niemand in die Schule kommen müssen, wenn das Wetter beziehungsweise die konkrete Situation auf dem Schulweg das nicht zulasse.