Giftiges Jakobskreuzkraut: Städte setzen auf Vorbeugung
Aktuell steht es bei uns wieder in voller Blüte und kann schnell als zweite Rapsblüte verwechselt werden: das Jakobskreuzkraut. Verzehrt kann es zu Leberschäden führen. Städte mahnen zur Vorsicht.
Vielerorts blüht auf den Wiesen in städtischen Randgebieten in ganz Schleswig-Holstein wieder leuchtend gelb das Jakobskreuzkraut, auch Jakobs-Greiskraut oder Jakobskraut genannt. Die Pflanze ist für Mensch und Tier giftig und kann vor allem bei Pferden und Rindern Leberschäden auslösen. Die Stadt Neumünster warnt deshalb vorm Pflücken des gelb blühenden Krauts und empfiehlt vor allem Landwirten, auf den Mähflächen auf einen flächendeckenden Bewuchs durch Gras zu achten. Dann könne sich das Jakobskraut gar nicht erst ansiedeln.
Die Tiere würden das Kraut zwar erkennen und vermeiden, wenn sie auf der Weide stehen, so die Untere Naturschutzbehörde der Stadt. Britta Eschwege vom Fachbereich Natur und Landschaft der Stadt Norderstedt warnt allerdings, wenn das Kraut im Heu oder in der Silage vorkommt: "Weil sie dann zwar ihre Bitterstoffe verliert, aber das Gift noch wirksam ist und das bedeutet, die Tiere fressen das unerkannt mit." Laut der Stadt ist der Beste Weg die Blütenköpfe abzuschneiden. Allerdings sollte hierbei auf eine entsprechende Schutzausrüstung geachtet werden. Alternativ kann das Jakobskraut auch mithilfe einer bestimmten Raupe bekämpft werden, dem sogenannten Blutbären.
Schulen, Spielplätze, Kitas: Kraut vorsorglich entfernen
Eine gesetzliche Verpflichtung, das Jakobskreuzkraut zu beseitigen, besteht nicht. Auch muss gegen das Kraut an Straßenrändern und in offenen Flächen nicht vorgegangen werden. Laut Unterer Naturschutzbehörde sind die Pflanzen in den Wiesensäumen eine wichtige Nahrungspflanze für viele Insekten.
In empfindlichen Bereichen in Schulen, auf Spielplätzen oder bei Kitas sollte die Jakobskreuzkrautpflanze zur Vorbeugung entfernt werden, empfiehlt die Stadt Neumünster. Dort sollte das Kraut dann am besten vor der Samenreife und mit Handschuhen samt Wurzel ausgerissen oder ausgegraben und entsorgt werden. Die Stadt Norderstedt arbeitet bei der Bekämpfung des Jakobskreuzkrautes mit einem externen Berater zusammen.
Keine Gefahr beim Frühstück
Laut BUND Schleswig-Holstein ist das Kraut keine bevorzugte Pflanze von Honig- oder Wildbienen. Nur, wenn keine andere Pflanze zur Verfügung stünde, würden sie auf das Jakobskreuzkraut ausweichen. Sorgen um das Frühstück müssen sich Honigliebhaber allerdings nicht machen, da Honig in der Regel vor der Blüte der giftigen Pflanze geschleudert wird, so BUND Schleswig-Holstein weiter. Das sei gängige Praxis.