Der Kreis Schleswig-Flensburg hat eine Arbeitsgruppe gebildet, um mögliche Maßnahmen zum Energiesparen zu erarbeiten. Rechtzeitig zur Heizperiode soll es einen Maßnahmenkatalog geben. Fördeland-Therme in Glücksburg wird ein bisschen konkreter: Da werden die Betriebszeiten für Sauna und Thermenbereich ab dem 1. September eingekürzt.
In Flensburg laufen noch die Planungen. Verschiedene Arbeitsgruppen sollen Maßnahmen zum Energiesparen erarbeiten, die dann zum Beginn der Heizperiode umgesetzt werden sollen. Neben den Schwimmbädern hat die Stadt dabei aktuell Wartung und Betrieb der Heizungsanlagen sowie die Straßenbeleuchtung im Blick. Außerdem wird untersucht, ob Raumtemperaturen gesenkt werden können.
Das Schloss in Husum, das dem Kreis Nordfriesland gehört, wird künftig nachts nicht mehr angestrahlt. Außerdem plant der Kreis, die Heizungen in den Verwaltungsgebäuden nach Dienstschluss deutlich herunterzufahren. Inwieweit die Temperaturen in den beruflichen Schulen und Förderschulen des Kreises gesenkt werden können - ohne den Lernerfolg zu gefährden - soll mit Schülern und Lehrkräften besprochen werden.
Im Kreis Dithmarschen gibt es aktuell noch keine festgelegten Maßnahmen. Es ist angedacht, im Kreishaus sowie anderen Einrichtungen des Kreises die Raumtemperatur zu senken. Außerdem sollen noch vor der Heizperiode smarte Heizkörper-Thermostate angeschafft werden. Darüber hinaus gibt es Überlegungen zum Energiesparen in den Sporthallen: Die Warmwasserbereitung war während der Ferien bereits abgestellt. Jetzt wird dort der Einsatz elektrischer Durchlauferhitzer geprüft, um das warme Wasser mehr nach Bedarf zur Verfügung zu stellen.
In Büsum (Kreis Dithmarschen) wird bereits im Bad "Meerzeit Büsum" Energie gespart. Hier wurden beispielsweise die Temperaturen gesenkt, eine Sauna geschlossen und Wellen im Schwimmbecken gibt es nur noch im Ein-Stunden-Rhythmus. Im Amt Büsum-Wesselburg soll es außerdem ein Gutachten für weitere Möglichkeiten zum Energiesparen in den öffentlichen Gebäuden geben.
Das Bad hat laut Badleiter Henry Thiedke überall, wo es ging, Zähler eingebaut, um festzustellen, wo es welche Verbräuche gibt. Wie viel Energie verbrauchen beispielsweise die Wasserrutschen, wo muss das Wasser hochgepumpt werden, was verbrauchen Whirlpool und Co. Die Verantwortlichen denken außerdem drüber nach, die Betriebszeiten einzukürzen. Das ist aber noch nicht ganz final. Die Temperatur könnte man sicher in Frage stellen, müsse aber bedenken, dass daran auch viel hängt: Thiedke befürchtet, dass es dann zum Beispiel Baumängel geben könnte, weil die Feuchtigkeit Probleme machen würde.
Im Kreis Steinburg laufen aktuell noch die Planungen. Es sollen vor allem die größten Energiefresser identifiziert und dann ein Maßnahmenkatalog erarbeitet werden.
Im Kreis Plön wird überlegt, wie in den eigenen Gebäuden Energie eingespart werden kann. Hier laufen die Planungen noch. Vorstellbar sei, die Raumtemperatur in Sitzungs- und Verwaltungsräumen zu senken, wenn diese nicht genutzt werden. Auch Flure könnten weniger beheizt werden. Ob es wieder mehr Homeoffice geben soll, damit die Verwaltungsgebäude weniger geheizt werden müssen, wird geprüft. Es sei allerdings fraglich, ob dadurch Energie gespart werden kann, wenn dafür in vielen Haushalten tagsüber mehr geheizt wird, so eine Sprecherin.
Die Stadt Neumünster hat bereits einige Maßnahmen umgesetzt: In den großen Becken des SWN-Schwimmbades wurde die Wassertemperatur gesenkt. Die Straßenbeleuchtung wird morgens 15 Minuten früher aus- und abends 15 Minuten später eingeschaltet. Zum Weihnachtsmarkt wird es außerdem in diesem Jahr keine Eisbahn geben. In den Büros der Stadtverwaltung wird die Raumtemperatur auf die vorgeschriebene Mindesttemperatur gesenkt. Außerdem überlegt die Stadt, in der Verwaltung die Gleitzeit zu reduzieren. So könnten die Heizzeiten verkürzt werden.
In Rendsburg (Kreis Rendsburg-Eckernförde) wird es dieses Jahr keine Eisbahn beim Weihnachtsmarkt geben. Darüber hinaus stehen weitere Überlegungen im Raum: Für die Verwaltung wird etwa über eine Vier-Tage-Woche diskutiert, um so die Heizanlage im Rathaus drei Tage lang runterfahren zu können. Schulen und Kitas sollen geöffnet bleiben, genauso die Sporthallen. Hier könnte lediglich das Duschwasser künftig ein paar Grad kälter sein. Auch Schwimmunterricht soll weiter möglich bleiben. Ob das allerdings auch für Spaßbäder gilt, ist noch nicht klar.
In Lübeck sind bereits vielfältige Maßnahmen geplant: In den Hallenbädern wird die Wassertemperatur begrenzt, Warmbadetage werden eingestellt und die Freibadsaison wird nicht verlängert, sondern endet am 11. September. Bei der Stadtverwaltung werden die Büroräume nur noch auf die Mindesttemperatur von 19 Grad geheizt. Flure und Treppenhäuser bleiben kalt. Warmwasserboiler und Durchlauferhitzer werden abgeschaltet. Und auch die Straßenbeleuchtung wird reduziert. In der Nacht soll die Straßenbeleuchtung um 30 Prozent gedimmt werden, morgens wird sie früher aus- und abends später eingeschaltet.
In Geesthacht (Kreis Herzogtum Lauenburg) wird die Straßenbeleuchtung morgens 15 Minuten später ein- und abends später ausgeschaltet. Im Rathaus läuft keine Klimaanlage mehr. Das Rathaus und weitere Gebäude wie das Geesthacht-Museum sollen nicht mehr oder zumindest weniger beleuchtet werden. Darüber hinaus wird geprüft, ob durch die Heizungen in Rathaus und anderen Gebäuden der Stadt weiter Energie gespart werden kann, und die Stadtverwaltung will mit den Sportvereinen besprechen, wie in den Hallen der Energieverbrauch gesenkt werden kann.
In Eutin (Kreis Ostholstein) wird das Rathaus nicht mehr angeleuchtet. Außerdem prüft die Stadt, ob sie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung wieder häufiger ins Homeoffice schickt. Auch könnten einzelne Gebäude komplett geschlossen werden, damit die Heizungsanlagen auf ein Minimum heruntergefahren werden können. Im Kirsten-Bruhn-Bad wird die Wassertemperatur um zwei Grad gesenkt. Unter anderem wird auch die Lichterstadt Thema sein, die im Winter in Eutin stattfinden soll. Weitere Maßnahmen werden geprüft.
In Elmshorn (Kreis Pinneberg) prüfen Fachleute derzeit die städtischen Gebäude. Teilweise werden die Raumtemperaturen angepasst. Beispielsweise werden alle Nebenräume, Flure und Keller auf Mindesttemperatur gesenkt. Während der Heizperiode soll es eine wöchentliche Kontrolle geben. Auch die Beleuchtung wird teilweise erneuert.
In Appen (Kreis Pinneberg) gibt es aktuell noch keine konkreten Maßnahmen. Es wird geprüft, ob die Raumtemperatur in den Gebäuden der Gemeinde gesenkt werden kann. Die Bewohner von Appen sollen außerdem im nächsten Gemeindeblatt darauf aufmerksam gemacht werden, wie jeder Einzelne Energie sparen kann.
Ahrensburg (Kreis Stormarn) hat erste Maßnahmen zum Energiesparen bereits umgesetzt. So bleibt das Freizeitbad bis zum Ende der Freibadsaison geschlossen. Auf Dauer könnten dort auch die Wassertemperatur gesenkt oder Öffnungszeiten verkürzt werden. In den öffentlichen Gebäuden werden die Warmwasser- und Raumtemperaturen gesenkt.
In Trittau (Kreis Stormarn) sind bereits erste Maßnahmen zum Energiesparen umgesetzt. So wurde der Springbrunnen am Europaplatz abgeschaltet. Im Rathaus soll außerdem nur noch auf die Mindesttemperatur geheizt und das Warmwasser abgeschaltet werden. Auch in der Sporthalle der Gemeinde wird die Raumtemperatur gesenkt und das Warmwasser abgeschaltet.
Der Kreis Segeberg prüft noch, welche Maßnahmen zum Energiesparen getroffen werden können. Er setzt bislang besonders darauf, die Mitarbeiter der Verwaltung zu sensibilisieren, wie sie am Arbeitsplatz Energie einsparen können. Die Holstenthermen baut gerade um, um für die Zukunft gerüstet zu sein: Die Saunen sollen mittelfristig mit einem Energiemix aus Strom, Gas und Heizöl laufen. Je nach Lage soll ein bivalenter Betrieb möglich sein. Deswegen werden die Saunaöfen gerade umgerüstet auf E-Öfen. Und es ist geplant, dass auf den aktuellen Neubau "Paradisinsel" eine Photovoltaik-Anlage kommt. Um die Maßnahmen zu finanzieren gibt es dort seit Mitte des Monats den Energie-Soli: 1 Euro für Erwachsene, 50 Cent für Kinder und Jugendliche.
Die Stadt Norderstedt (Kreis Segeberg) hat bereits in den meisten Becken des Arriba Erlebnisbades die Temperatur gesenkt. Außerdem endet die Saison im Außenbereich mit Ende August früher als sonst. Im Saunabereich wurden die Öffnungszeiten verkürzt.
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