"Fridays for Future": Mehr als 1.000 Menschen auf den Straßen in SH
Mit einem globalen Klimastreik sind "Fridays for Future" am Freitag wieder auf die Straße gegangen. In sechs Städten in Schleswig-Holstein gab es Aktionen. Dabei demonstrierten die Organisatoren auf ganz unterschiedliche Art.
In Kiel fand eine Fahrraddemo statt: Sie startete mit etwas Verspätung gegen 17 Uhr auf dem Exerzierplatz. Über den Schützenwall ging es bis zur Autobahn 215 und danach auf die B76 bis zur Ausfahrt Eckernförder Straße. Von dort verlief die Route unter anderem über den Westring und die Kiellinie an der Förde. Laut Polizei waren etwa 660 Personen vor Ort.
Blockierte Straßen in Lübecker Altstadt
Mit einem sogenannten "PARK(ing) Day" beteiligten sich Aktivisten in Lübeck an den bundesweiten Demonstrationen. Zwischen 9 und 19 Uhr wandelten die Demonstrierenden die Parklücken in der Mühlenstraße in Erlebnisplätze um. Mit ihrer Aktion wollten sie Ansätze für ein "zukunftsträchtiges Lübeck" zeigen, wie es von den Organisatoren heißt. "In der Innenstadt stehen so viele Autos, dass der Charme der Altstadthäuser verloren geht. Dieser Platz kann gänzlich anders genutzt werden", hieß es von "Psychologists For Future", die den "Parking Day" mitorganisierten.
Außerdem gab es ein buntes Straßenfest zwischen Mühlenstraße und Klingenberg, wo am frühen Nachmittag eine Kundgebung stattfand. Bei seiner Rede forderte Organisator Linus Schwetje radikalere Maßnahmen. Die Politiker können die Probleme nicht mehr kleinreden, in Anbetracht von häufiger werdenden Überschwemmungen. Neben Vertreterinnen und Vertretern von Fridays For Future waren auch noch Amnesty International, Omas for Future und Omas gegen rechts bei der Kundgebung dabei. Laut Polizei waren etwa 250 bis 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer anwesend. Der Veranstalter zählte etwa 400 Teilnehmende über den ganzen Tag.
Demonstrationszug durch Flensburg startet am Südermarkt
Ein Bündnis aus mehr als 15 Flensburger Klima-, Naturschutz- und Verkehrs-Initiativen zog mit der Demo "Klima schützt Demokratie" durch die Stadt. Thema war dabei auch die aktuelle politische Stimmung: "Wenn die Katastrophen diktieren, schwinden die Überlebenschancen gerechter Demokratien" so "Fridays for Future". Etwa 300 Menschen nahmen nach Zählung eines NDR Reporters teil.
Demonstrationen auch in Elmshorn und Eutin
In Elmshorn (Kreis Pinneberg) versammelten sich ebenfalls Menschen zur Klimademo. Der Veranstalter erwartete mindestens 150 Teilnehmende. Schon vorher um 11 Uhr war eine Kundgebung in Eutin (Kreis Ostholstein) am Wasserturm geplant.
"FFF" fordert Investionsklausel bei der Schuldenbremse
Auch wenn sich im Wahlkampf Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als "Klimakanzler" bezeichnet hat, ist davon nach Ansicht von "Fridays for Future" nur wenig zu sehen. Das Klimaschutzgesetz wurde zwar schon von der Großen Koalition beschlossen, doch müsse man "erneut vor Gericht ziehen, um die Einhaltung dieses Gesetzes einzufordern" heißt es von den Klimaaktivisten.
Auch mit Blick auf die Haushaltsverhandlungen für 2025 wollen sie den Druck erhöhen. Im Fokus ist dabei auch die Schuldenbremse. "Fridays for Future" fordert sie durch eine Investitionsklausel zu erweitern. Die soll "Investitionen in die Zukunft und dringend notwendige Klimaschutzmaßnahmen ermöglichen", heißt es. Auch dafür wollen sie am Freitag in ganz Deutschland auf die Straße gehen.