Erhöhte Nachfrage bei Beschwerdestelle für Kinder und Jugendliche
Die Beschwerdestelle für Kinder und Jugendliche in Schleswig-Holstein verzeichnet einen Zuwachs bei den Anfragen. Das teilte sie am Donnerstag in Kiel mit. Nach Angaben von Ombudsfrau Samiah El Samadoni, der Bürgerbeauftragten für soziale Angelegenheiten, gingen in den letzten zwei Jahren bei der Beschwerdestelle 761 Fälle ein - fast 200 mehr als in den beiden Jahren davor. Ein Grund für den Zuwachs könnte laut El Samadoni die zunehmende Bekanntheit der Beschwerdestelle der Kinder- und Jugendhilfe sein. Doch auch das Bedürfnis an Unterstützung und Beratung sei gestiegen.
In vielen Fällen ging es um Kinder und Jugendliche, die in stationären Einrichtungen leben. In Schleswig-Holstein betrifft das etwa 6.500 Kinder und Jugendliche. Bei den Beschwerden ging es laut El Samadoni unter anderem um fragwürdige pädagogische Methoden, vereinzelt körperliche Übergriffe, um Handy- oder Schminkverbote und das mögliche Fehlverhalten einzelner Betreuer. Gemeinsam mit den Kindern- und Jugendlichen, den Einrichtungen, dem Landesjugendamt und der Einrichtungsaufsicht wurden in den meisten Fällen Lösungen erarbeitet.
Keine Strukturen für Systemsprenger in SH
El Samadoni sagte, gerade für Kinder und Jugendliche die besonders intensiven pädagogischen Betreuungsbedarf haben - sogenannte Systemsprenger - fehle es in Schleswig-Holstein an entsprechenden Strukturen. Und das, obwohl deren Zahl stetig steige. Sie sieht das Land in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass diese stationären Strukturen zeitnah aufgebaut werden.