Diskussionen im Land um heutigen Frauentag als Feiertag
Grüne und SPD sprechen sich für den Frauentag als neuen Feiertag aus. FDP-Landeschef Oliver Kumbartzky glaubt hingegen nicht, dass ein Feiertag zu mehr Gleichstellung führen würde.
Der 8. März ist seit mehr als 100 Jahren Weltfrauentag. An dem Tag machen Menschen auf der ganze Welt auf die Ungleichbehandlung von Frauen aufmerksam. Auch in Schleswig-Holstein gibt es in Sachen Lohngefälle, ungleich verteilte Care-Arbeit und Gewalt gegen Frauen noch viel zu tun - darüber sind sie die Parteien einig. Doch ob der Frauentag ein Feiertag sein sollte - wie in Berlin - darüber herrscht Uneinigkeit.
SPD: Frauen gehören in der Krise zu den Verlierern
Der Frauentag sei ein wichtiges Zeichen im Kampf für mehr Gleichberechtigung und Parität, sagt die SPD-Vorsitzende Serpil Midyatli. Die Corona-Pandemie habe die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit und Kinderkranktagen zu Lasten von Frauen erneut gezeigt. "Wir haben sehr, sehr deutlich gemerkt, dass - auch wenn wir schon geglaubt haben, wir wären schon weiter - ganz klar Frauen in Krisen zunehmend zu den Verlierern in der Gesellschaft gehören. Da muss tatsächlich noch viel viel mehr passieren." Wenn es nach den Sozialdemokraten ginge, wäre der 8. März schon längst ein Feiertag.
Genauso sieht es auch Sozialministerin Aminata Touré von den Grünen. "Wir haben natürlich auch in Schleswig-Holstein einen Lohnunterschied, weil gerade Frauen sich dafür entscheiden in sozialen Berufen zu arbeiten, die meist schlechter vergütet werden als andere Berufe", so Touré. Ihr als Gleichstellungsministerin sei es wichtig, die Lebensbedingungen für Frauen im Land zu verbessern. Den Vorschlag, den Frauentag zum Feiertag zu machen, hatten die Grünen bereits im Wahlprogramm, konnten sich bei den Koalitionsverhandlungen damit allerdings nicht durchsetzen.
FDP: Feiertag führt nicht zur Gleichstellung
FDP-Landeschef Oliver Kumbartzky glaubt hingegen nicht, dass ein Feiertag zu mehr Gleichstellung führen würde. Die Politik müsse zielführende Maßnahmen auf den Weg bringen. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) wollte sich zu dem Themenkomplex nicht äußern. Nach Angaben einer Sprecherin ist nach dem Reformationstag kein weiterer Feiertag angedacht.