Bahn-Verspätungen in SH: Land hält 1,7 Millionen Euro zurück
Seit Januar reduziert das Land monatliche seine Zahlungen an die die Bahn - wegen Mängeln: Insgesamt sind so schon 1,7 Millionen Euro zusammengekommen. Laut Bahn wird an Lösungen gearbeitet.
Die Regionalzüge RE7 und RE70 zwischen Hamburg und Kiel sind seit Monaten unpünktlich, fallen aus und in den Wagen ist es häufig nicht sauber. Seit Januar behält das Land deshalb einen Teil der monatlichen Zahlungen in Höhe von 550.000 Euro an die Deutsche Bahn ein - in den ersten drei Monate des Jahres sind deshalb insgesamt also schon rund 1,7 Millionen Euro zusammengekommen. Die geplanten Strafzahlungen setzen sich laut Verkehrsministerium aus folgenden Punkten zusammen: Monatlich 500.000 Euro für das Fehlen von Fahrzeugen und 50.000 Euro aufgrund mangelnder Hygiene in den Zügen.
Laut dem Nahverkehrsverbund Nah.SH sollen die Strafzahlungen eine Motivation für die Bahn sein, die Mängel zu beheben. Gäbe es genügend und saubere Regionalzüge auf der Strecke von Kiel nach Hamburg, könnte auch das einbehaltene Geld an die Bahn fließen.
Bahnsprecherin: "Es wird an der Pünktlichkeit gearbeitet"
Die Bahn sieht allerdings auch Probleme, die nicht vom Unternehmen beeinflusst werden können. Laut einer Bahnsprecherin unterliegt die Pünktlichkeit vielen Einflüssen, wie zum Beispiel mutwilligen Eingriffen in den Bahnverkehr, extremen Witterungsverhältnissen und Bauarbeiten am Schienennetz. An der Pünktlichkeit würde aber aktuell mit Nah.SH und anderen Verkehrsunternehmen gearbeitet, so eine Bahnsprecherin.
Um den Problemen entgegen zu wirken, hat die Bahn nach eigenen Angaben mit dem Land eine Qualitätsoffensive für eine starke Schiene gestartet. Dazu gehören auch der Einsatz von zusätzlichen Doppelstockzügen auf den Linien RE7 und RE70. Außerdem gebe es mehr Personal für Instandhaltungsmaßnahmen der Züge, so die Bahnsprecherin weiter.
Konkrete Angaben, wann die Mängel behoben sind, machte die Bahn allerdings nicht.