Automatensprengungen in SH - Schäden in Millionenhöhe
Seit 2019 sind bei der Sprengung von Geld- und Fahrkartenautomaten in Schleswig-Holstein Schäden in Höhe von rund 3,3 Millionen Euro entstanden. Die SPD fordert Lösungen.
Sprengungen von Geld- und Fahrkartenautomaten sorgen nicht nur für Millionenschäden, sie seien laut dem innenpolitischen Sprecher der SPD, Niclas Dürbrook, auch ein Sicherheitsproblem. Zuerst hatten die Kieler Nachrichten berichtet.
Fahrkartenautomaten: Hoher Schaden, wenig Beute
Wie die Landesregierung auf eine Anfrage der SPD-Fraktion antwortet, sind von 2019 bis einschließlich 2024 insgesamt 86 Fahrkartenautomaten zerstört worden. Die Schadenshöhe liege laut Landesregierung inklusive des gestohlenen Geldes bei mehr als 1,6 Millionen Euro. Dabei handelt es sich laut Dürbrook um ein flächendeckendes Problem, bei dem auch Unbeteiligte gefährdet werden. Sowohl die Landesregierung als auch die Verkehrsunternehmen müssten dafür sorgen, dass die Sprengungen möglichst unattraktiv werden.
Geldautomaten: Geringe Aufklärungsrate
Die Schadenshöhe beläuft sich bei den gesprengten Geldautomaten nach Angaben der Landesregierung auf knapp 1,7 Millionen Euro. Die Aufklärungsquote der Straftaten liegt bei 41,1 Prozent, heißt es weiter. Es wird vermutet, dass ein Großteil der Täter aus den Niederlanden komme, weniger professionelle Nachahmungstaten seien Einzelfälle, so die Landesregierung.
Dürbrook: Andere Länder besser gegen diese Straftaten gerüstet
Laut Dürbrook seien die meisten Geldautomaten in Deutschland zu schlecht gegen solche Straftaten gerüstet. In europäischen Nachbarländern gebe es demnach Farbpatronen oder Vernebelungssysteme, die dafür sorgen, dass das Geld bei der Sprengung wertlos wird. In Deutschland seien diese zu selten im Einsatz - ebenso wie die Verklebung von Banknoten, so Dürbrook. Er sieht die Banken in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass auch die Sprengung von Geldautomaten sich nicht lohnen könne.