Ausblick 2045: Zu wenige Seniorenwohnungen in Südholstein

Die Kreise Segeberg, Stormarn und Pinneberg seien nicht "auf das Wohnen der älteren Menschen" vorbereitet, sagt das Pestel-Institut. Die Ökonomen haben mithilfe der letzten Zensus-Befragung ermittelt, dass in zwanzig Jahren im Kreis Segeberg rund 16.100 Seniorenwohnungen gebraucht würden. Im Kreis Pinneberg seien es 17.700 und im Kreis Stormarn 13.800. Auf dem Wohnungsmarkt gibt es laut der Wissenschaftler schon heute bei weitem nicht genug barrierearme Seniorenwohnungen. Das liegt unter anderem an den gestiegenden Baukosten und hohen Kreditzinsen - wie überall in der Baubranche. Das Problem der "grauen Wohnungsnot" verschärfe sich noch durch den demografischen Wandel, so das Pestel-Institut.
Bad Segeberg ist sich Herausforderung bewusst
In Bad Segeberg habe man das Thema "klar im Blick", sagt Bürgermeister Toni Köppen (parteilos). Die Zahlen des Instituts würden die eigenen Beobachtungen bestätigen. Man stehe daher in engem Austausch mit Investoren und Wohnungsbaugesellschaften. Köppen sieht die Verantwortung aber auch beim Bund. Er fordert eine "mutige" Staats- und Verwaltungsreform. "Eine Modernisierung von Beteiligungsrechten und Klageoptionen ist dringend notwendig, damit Wohnungsbauprojekte nicht über Jahre hinweg verzögert werden."
