Geldautomaten-Sprengung in Norderstedt: Polizei stellt Roller sicher
Sie hatten es wohl auf Bargeld abgesehen: Zwei noch flüchtige Täter haben am Mittwoch (9.4.) in Norderstedt einen Geldautomaten gesprengt. Ihr mutmaßliches Fluchtfahrzeug, ein Motorroller, hat die Polizei mittlerweile sichergestellt.
In der Nacht zu Mittwoch (9.4.) haben Unbekannte in Norderstedt (Kreis Segeberg) einen Geldautomaten gesprengt. Nach der ersten Explosion ist es laut Anwohnern wenige Minuten später zu einer weiteren Detonation gekommen. Danach seien die vermutlich männlichen Täter auf einem Motorroller in Richtung Hamburg geflohen. Das Landeskriminalamt (LKA) hat mittlerweile die Ermittlungen aufgenommen.
Am Dienstag (15.4.) teilt eine Sprecherin mit, dass die Polizei nach mehreren Zeugenhinweisen einen verdächtigen schwarzen Motorroller sichergestellt hat. Die Ermittler haben den Motorroller in Wohngebiet "Holitzberg" gegenüber der der Asklepios Klinik Heidberg in Hamburg-Langenhorn aufgefunden. Demnach steht der Roller in unmittelbarem Zusammenhang mit der Flucht der mutmaßlich Tatverdächtigen. Die Ermittler fahnden weiterhin nach den beiden Männern.
"Raubschutzfarbe" wurde bei Automatensprengung ausgelöst
Ob sie in nennenswertem Umfang Geld erbeuten konnten, ist weiter unklar. "Klar ist aber, dass die sogenannte Raubschutzfarbe im Automaten ausgelöst hat", so Karen Schwieger vom LKA in Kiel. Damit sei sämtliche Beute unbrauchbar, denn diese Farbe sei von den Scheinen nicht zu entfernen.
Laut Polizei hatten Anwohner gegen 3.30 Uhr mehrere Explosionen gehört und die Einsatzkräfte verständigt. Der Automat befindet sich an einem Kiosk an der Landesgrenze zu Hamburg. Das Gebäude, in dem sich der Kiosk befindet, wurde zwar beschädigt, droht aber laut Polizei nicht einzustürzen. Nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) sind auch keine Sprengstoffreste mehr im Gebäude.
Eine Sprecherin des LKA erklärt, dass an dem betroffenen Gebäude wohl ein erheblicher Sachschaden entstanden sei. Auch ein benachbartes Bankgebäude und zwei Autos, die in der Nähe des Tatorts geparkt waren, seien beschädigt worden.
Anwohner in Norderstedt: "Eine Riesen-Druckwelle"
Dass es nach aktuellem Erkenntnisstand nur Sachschäden gab, scheint auch Glück gewesen zu sein. Anwohner berichten von einer auch dutzende Meter weiter noch spürbaren Druckwelle. "Die Alarmanlage am Auto meiner Frau hat ausgelöst", sagt etwa Anwohner Christian Wiking. Teile der Fassade sind viele Meter weit vom Gebäude weggeflogen. Beim Aufnehmen der Spuren kamen laut Polizei auch moderne 3D-Scanner zum Einsatz.
Landeskriminalamt bittet um Hinweise
Unbeteiligte wurden bei der Automatensprengung nicht verletzt. Das Ladengeschäft, in welches der Geldautomat eingelassen war, hat aber erheblich Schaden genommen. Hinweise zur Tat oder den Tätern nimmt das Polizeirevier Norderstedt unter der Telefonnummer (040) 528060 entgegen. Im Laufe der Woche will die Polizei zudem Flyer mit einem Zeugenaufruf in Norderstedt und Umgebung verteilen.
