Apfelernte beginnt in Schleswig-Holstein immer früher
Der Klimawandel macht sich auch in der schleswig-holsteinischen Landwirtschaft bemerkbar: Landwirte berichten von einer immer früheren Apfelernte und häufigeren Sonnenbränden auf dem Obst.
Die Apfelernte beginnt immer früher. Sonst findet die Apfelernte erst Anfang August statt. Viele Obstbauern im Land haben bereits Mitte Juli angefangen, ihre Ernte einzufahren. Das ist auch auf dem Obsthof Greve in Neuendorf (Kreis Steinburg) zwischen Glückstadt und Elmshorn (Kreis Pinneberg) so. Tim Greve führt den Obsthof in dritter Generation. Er beobachtet, wie sich seine rund 5.000 Bäume verändert haben. Seit Jahren führt er genau Buch darüber. Seine Aufzeichnungen gehen zurück bis in die 90er Jahre: "Wir können erkennen, dass der Knospenaufbruch an der Blüte zehn bis fünfzehn Tage früher ist. Das gilt auch nicht nur für eine bestimmte Sorte, das ist durch die Bank weg bei allen Sorten erkennbar. Es geht einfach schneller los."
Äpfel leiden unter Sonnenbrand
Ein Teil seiner Äpfel leidet auch unter zu intensiver Sonneneinstrahlung. Die Folgen sind schwarze Dellen auf der Schale. "Das ist eine Sonnenbrandstelle. So ein Apfel geht dann maximal nur noch in die Saftproduktion." Es gibt immer mehr Sonnentage im Sommer, so der Apfelbauer. Und wenn der Apfel der prallen Sonne ausgesetzt sei, entstehen auf der Schale Temperaturen um bis zu 40 Grad. Auch das sei ein Problem, mit dem Landwirte seit einigen Jahren zu kämpfen haben. Übrigens: Für die klassische rote Farbe ist die Sonne gar nicht entscheidend. Die bekommen die Äpfel nämlich in den kühlen Nächten.
Schädlinge passen sich früherer Ernte an
Auch Schädlinge wie Pilze oder Insekten passen sich den neuen Bedingungen an: Sie vermehren sich und befallen die Bäume zu einem anderen Zeitpunkt als sonst. Dagegen müssen sich Obstbauern wappnen, sagt Karsten Klopp von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Gemeinsam mit seinem Team sucht er jetzt nach Strategien für Obstbauern, damit sie ihre Früchte schädlingsfrei ernten können.