2026 ist Schluss: Kiels Oberbürgermeister Kämpfer tritt nicht wieder an
Nach seiner zweiten Amtszeit ist Schluss: Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) wird nicht erneut zur Wahl antreten. Das hat er am Dienstag im Rathaus bekanntgegeben. Was danach kommen wird, ließ er noch offen.
Noch bis April 2026 läuft seine reguläre Amtszeit als Oberbürgermeister von Kiel. Doch danach wird es einen Wechsel an der Spitze der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt geben. Denn der SPD-Politiker wird sich nicht erneut zur Wahl um das Amt des Stadtoberhauptes aufstellen lassen. Das sagte Kämpfer auf einer Pressekonferenz. Die verbleibende Zeit bis dahin möchte er aber noch sinnvoll nutzen, stellte der 52-Jährige klar. Was er danach machen möchte, ließ er am Dienstag noch offen.
Kämpfer: Stabilität und Kontinuität im Kieler Rathaus
Kieler Oberbürgermeister zu sein, sei die Ehre seines Lebens gewesen, sagte der gebürtige Eutiner. "Ich kann mir nichts vorstellen, was diese Arbeit noch toppen könnte." Doch ein Wechsel nach zwölf Jahren im Amt sei nicht nur für ihn, sondern auch generell in einer Demokratie richtig. 18 Jahre wären eine zu lange Zeit an der Spitze der Verwaltung sein, erklärte Kämpfer.
"Es fühlt sich für mich sehr richtig an. Ich bin unglaublich dankbar für diese Gestaltungsmöglichkeiten in unglaublich spannenden Jahren." Ulf Kämpfer (SPD), Oberbürgermeister von Kiel
Für seine Nachfolge wünscht sich Kämpfer ein großes Feld an geeigneten, starken Kandidatinnen und Kandidaten. Was nach seiner Amtszeit auf ihn selbst zukommen wird, wusste er am Dienstag noch nicht. "Da steht überhaupt noch gar nichts fest." Die Entscheidung, nicht mehr als Oberbürgermeister anzutreten, fiel unabhängig von seiner weiteren beruflichen Tätigkeit, stellte er klar. Doch auch nach seinem Ende als Stadtoberhaupt möchte er sich aber politisch engagieren. In die Landespolitik zu wechseln sei eine Option, so Kämpfer.
Midyatli betont Einsatz für Klimaschutz und Chancengleichheit
Kämpfers Parteikollegin und SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli bedankte sich in einem Statement bei ihm für seine Verdienste als Oberbürgermeister. Unter seiner Führung habe sich Kiel zu einem modernen, lebenswerten und zukunftsorientierten Wissenschaftsstandort weiterentwickelt. Vor allem sein Einsatz für den Klimaschutz und mehr soziale Gerechtigkeit hob Midyatli hervor. Die SPD werde auch nach dem Ende seiner Amtszeit voll hinter ihm stehen.
CDU wünscht sich Wechsel an der Spitze von Kiel
Tobias von der Heide, CDU-Kreisvorsitzender in Kiel, würdigte die langjährige Arbeit Kämpfers in einer Pressemitteilung. Er habe sich auch in schwierigen Zeiten stets in den Dienst der Stadt gestellt. Dennoch brauche Kiel einen Wechsel an der Spitze der Verwaltung, heißt es darin weiter. Die Stadt stehe vor mehreren ungelösten Problemen, so von der Heide, darunter die angespannte Verkehrssituation und der Sanierungsstau an den Kieler Schulen. Die CDU befinde ich aktuell im Prozess, einen geeigneten Kandidaten oder eine geeignete Kandidatin als Kämpfers Nachfolge zu finden.
Grünen hätten Kämpfer bei nächster Wahl nicht unterstützt
Auch die Grünen-Fraktionsvorsitzende Anke Oetken sprach von einem Neuanfang mit einem eigenen Kandidaten. Die Partei machte in einem Statement deutlich, dass sie Kämpfer bei der nächsten Wahl nicht unterstützt hätten. Oetken sagte auch, dass unter Kämpfer zentrale Projekte weiter entwickelt worden seien, wie etwa die Stadtbahn oder der Weiterbau der Velorouten.
Seit zehn Jahren im Amt als Kieler Stadtoberhaupt
Ulf Kämpfer ist seit April 2014 Oberbürgermeister der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt. Er wurde damals mit mehr als 63 Prozent der Stimmen direkt gewählt, wie die Stadt auf ihrer Webseite mitteilt. Im Oktober 2019 wurde er von den Kielerinnen und Kielern erneut zum Stadtoberhaupt gewählt. In seine Zeit als Bürgermeister fallen unter anderem die Entscheidung der Rückkehr zur Straßenbahn in Kiel und die Neugründung einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft.
Zuvor war Kämpfer Staatssekretär im schleswig-holsteinischen Umweltministerium. Seit 2019 ist er außerdem der stellvertretende Präsident des Deutschen Städtetages.