Moorbrand bei Meppen: Kein Prozess am Landgericht Osnabrück
Sechs Jahre nach dem Moorbrand bei Meppen wird es keinen Prozess vor dem Landgericht Osnabrück geben. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor drei Bundeswehrmitarbeiter angeklagt.
Das Osnabrücker Gericht hat die Anklage der Staatsanwaltschaft nicht zugelassen, wie ein Gerichtssprecher dem NDR Niedersachsen bestätigte. Zu den Gründen wollte er sich auf Anfrage des NDR Niedersachsen zunächst nicht äußern. Zeitnah soll demnach eine Stellungnahme veröffentlicht werden. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat gegen die Entscheidung des Landgerichts keinen Widerspruch eingelegt. Die ursprüngliche Anklage wurde 2021 - drei Jahre nach dem Brand im Emsland - erhoben. Nach langwierigen Ermittlungen gebe es keinen hinreichenden Tatverdacht gegen die drei Mitarbeiter der Bundeswehr, sagte ein Sprecher dem NDR Niedersachsen am Donnerstag. Der Beschluss ist somit rechtskräftig. Zuerst hatte die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet.
15 Millionen Euro in den Brandschutz investiert
Seit vergangenen Sommer wird auf dem Militärgelände der Bundeswehr wieder geschossen - das Bundesverteidigungsministerium hatte die Freigabe erteilt. Damit aber nicht erneut ein Flächenbrand entsteht, war die Wiederaufnahme an verschiedene Auflagen geknüpft. Unter anderem wurden laut Bundeswehr Spezialfahrzeuge wie Moor- und Löschraupen, geschützte Bagger, Bergepanzer sowie Aufklärungsdrohnen angeschafft. Zusätzlich sei die Löschwasserversorgung durch das Anlegen von mehr als 20 tiefen Brunnen auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 91 verbessert worden. Insgesamt wurden den Angaben zufolge rund 15 Millionen Euro investiert.
Feuer brannte sechs Wochen lang
Im September 2018 hatten Munitionstests der Bundeswehr auf dem Gelände der WTD 91 den Brand ausgelöst. Der Moorboden hatte an mehreren Stellen Feuer gefangen. Als eine für das munitionsbelastete Gelände geeignete Löschraupe ausfiel und es kein Ersatzgerät gab, breiteten sich die Flammen unter- und überirdisch weiter aus. Zeitweise brannte es auf bis zu 1.000 Hektar und 1.700 Einsatzkräfte waren in der Spitze im Einsatz. Insgesamt brannte das Naturschutzgebiet Tinner Dose-Sprakeler Heide sechs Wochen lang.
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