Verdacht auf Kreditbetrug: Razzia in sechs Bundesländern
Polizei und Staatsanwaltschaft haben am Donnerstag in sechs Bundesländern eine Großrazzia durchgeführt. Auch in Osnabrück gab es Hausdurchsuchungen. Hintergrund der Ermittlungen ist der Verdacht auf Kreditbetrug.
Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat die Durchsuchungen eigenen Angaben zufolge eingeleitet. Bundesweit wurden demnach mehr als 20 Objekte in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern und im Saarland durchsucht. Drei Objekte befanden sich in Osnabrück. Mehr als 100 Polizistinnen und Polizisten der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück waren im Einsatz und wurden von den lokalen Dienststellen vor Ort unterstützt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. In Summe 18 Beschuldigten sollen den Angaben zufolge gefälschte Unterlagen bei verschiedenen Banken eingereicht haben, mit denen mehrere Immobilien finanziert wurden, so die Staatsanwaltschaft.
Beweismittel und Geld beschlagnahmt
Laut Staatsanwaltschaft finden die Hauptermittlungen gegen das organisierte Verbrechen in Rheinland-Pfalz statt. Dort seien zwei 59-jährige Beschuldigte festgenommen worden, hieß es. Außerdem beschlagnahmten die Ermittler den Angaben zufolge zahlreiche Beweismittel, wie Smartphones, Unterlagen und Vermögen in Höhe von mehr als vier Millionen Euro. Das Beweismaterial werde nun ausgewertet, sagte die Staatsanwaltschaft.
Behörden ermittelten seit einem Jahr
Die Strafverfolgungsbehörden in Osnabrück ermitteln seit Januar vergangenen Jahres gegen zahlreiche Beschuldigte, darunter auch die beiden jetzt festgenommenen Männer. Sie sollen nicht kreditwürdigen Kunden mittels gefälschter Dokumente Kredite ermöglicht haben, die unter normalen Umständen nicht bewilligt worden wären. Einer der Hauptbeschuldigten soll den Banken den Angaben zufolge die Kunden vermittelt haben. Der andere soll für Unterlagen wie Arbeitsverträge, Gehaltsabrechnungen und Steuerbescheide beschafft und gefälscht haben. Sollte sich der Vorwurf des gewerbsmäßigen Betrugs bestätigen, droht ihnen laut Staatsanwaltschaft bis zu zehn Jahren Gefängnis.
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