Gendergerechtigkeit: Fluggast aus Niedersachsen klagt gegen Ryanair
René_ Rain Hornstein aus Bissendorf zieht gegen die Fluggesellschaft Ryanair vor Gericht. Der Vorwurf: Diskriminierung beim Ticketkauf, weil keine geschlechtsneutrale Anrede ausgewählt werden kann.
Beim Online-Kauf eines Flugtickets muss Hornstein ein Geschlecht auswählen. Zur Auswahl stehen "Herr", "Frau" und "Fräulein". Eine geschlechtsneutrale Option ist nicht verfügbar. Für die nicht-binäre Person aus Bissendorf (Landkreis Osnabrück) ist das ein großes Problem. Denn klickt sie keine der von Ryanair vorgegebenen Geschlechter an, kann sie kein Ticket kaufen.
Forderung: Ryanair soll geschlechtsneutrale Ansprache anbieten
René_ Rain Hornstein hat sich laut des Büros zur Umsetzung von Gleichbehandlung (BUG) auf das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz berufen und eine Klage eingereicht. Der Fall wird am Mittwoch vor dem zuständigen Amtsgericht in Berlin verhandelt, wie eine Sprecherin bestätigt hat. Hornstein fordert ein Schmerzensgeld in Höhe von 5.000 Euro. Ziel der Klage sei außerdem, dass die Fluggesellschaft künftig geschlechtsneutrale Ansprache-Optionen zur Verfügung stellt, so das BUG.
Hornstein gewann 2022 ähnlichen Prozess gegen Deutsche Bahn
Vor drei Jahren hat René_ Rain Hornstein einen ähnlichen Gerichtsprozess gegen die Deutsche Bahn gewonnen. In diesem Fall ging es auch um den Ticketkauf im Internet, bei dem Reisende nur zwischen den beiden Geschlechtern "Mann" und "Frau" wählen konnten. Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main gab Hornstein Recht. Die Richter verfügten außerdem, dass die Deutsche Bahn ihr Online-Buchungssystem umstellen und eine geschlechtsneutrale Ansprache der Reisenden einführen muss.
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