Die Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg. © picture alliance/dpa | Sina Schuldt Foto: Sina Schuldt

Uni Oldenburg: AStA erhebt erneut Antisemitismus-Vorwürfe

Stand: 30.04.2024 17:00 Uhr

An der Universität Oldenburg soll es laut Allgemeinem Studierenden-Ausschuss (AStA) wiederholt antisemitische Vorfälle gegeben haben. Jüdische Studierende sowie AStA-Mitglieder seien bedrängt und belästigt worden.

In der Mensa der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg hätten mindestens zwei Studierende in der vergangenen Woche Flyer mit antisemitischen Zitaten für eine pro-palästinensische Demo verteilt, sagte ein AStA-Sprecher dem NDR Niedersachsen. AStA-Mitglieder hätten die Flyer eingesammelt. Dabei seien sie von den Studierenden, die sie zuvor verteilt hatten, in eine Ecke gedrängt, beleidigt und körperlich angegangen worden. Außerdem sei der AStA-Trakt beobachtet worden. Darüber hinaus würden in Seminaren auch jüdische Studierende bedrängt. Der AStA der Uni Oldenburg hat die Vorfälle auf seinem Facebook-Kanal öffentlich gemacht.

Universität Oldenburg "nimmt Vorfälle ernst"

Die Vorfälle reihen sich laut dem AStA ein in eine Serie von antisemitischen Vorfällen, die es seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober vermehrt an der Universität gegeben habe. "Derartige Vorfälle führen zu einem Klima der Angst, vor allem bei jüdischen Studierenden", heißt es in dem Facebook-Post. Die Universität nimmt den Vorfall vom vergangenen Donnerstag, über den auch die "Nordwest Zeitung" berichtet hatte, eigenen Angaben zufolge ernst und steht mit der Polizei im Austausch.

Staatsanwaltschaft sieht keine strafrechtliche Relevanz

Nach Angaben eines Polizeisprechers bewertete die Staatsanwaltschaft den Flyer nicht als strafrechtlich relevant. Auch eine Anzeige vom AStA liege nicht vor, daher werde zunächst nicht ermittelt. Der AStA und das Präsidium der Universität wollen die Situation an der Uni nun besprechen. Die Pressesprecherin der Uni sagte, dass von größeren antisemitischen Strömungen bislang nichts bekannt sei. Bereits Ende vergangenen Jahres hatte es an der Uni Oldenburg Aufregung um mutmaßlich antisemitische Flugblätter gegeben. Zudem hatten Dutzende Menschen an pro-palästinensiche Demonstrationen teilgenommen. Anfang April hatte ein Unbekannter einen Brandanschlag auf eine Synagoge verübt.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 30.04.2024 | 15:00 Uhr

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