Ministerpräsident besucht Synagoge nach Brandanschlag
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat am Freitagabend die Synagoge in Oldenburg besucht. Er wollte mit dem Besuch seine Solidarität mit der jüdischen Gemeinde zum Ausdruck bringen.
Hintergrund war der Brandanschlag auf das Gebäude in der vergangenen Woche. Weil zeigte sich bestürzt über den Antisemitismus: "Der Anschlag in Oldenburg hat bei vielen von Ihnen eine schon zuvor infolge von Anfeindungen entstandene Verunsicherung weiter verstärkt. Dass Menschen jüdischen Glaubens sich in Deutschland und in Niedersachsen nicht mehr sicher fühlen, erschüttert mich zutiefst." Das Land unterstütze die jüdischen Gemeinden bereits, um die Synagogen zu sichern. Wenn mehr gewünscht werde, am Geld werde es nicht scheitern, sagte der Ministerpräsident. Er hoffe, dass der Anschlag schnell aufgeklärt werde.
Keine Gemeinden hinter Stacheldraht
Zu dem Aspekt der Sicherheit in Synagogen äußerte sich der Präsident des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen, Michael Fürst. Die Gemeinden sorgten sich demnach nicht davor, dass "antisemitische Horden" Synagogen überfallen - Sorgen machten Einzeltäter, wie 2019 in Halle. Er wolle jedoch keine Gemeinden hinter Stacheldraht und mit Maschinengewehren auf den Dächern, sagte Fürst.
Weil lobt Solidarität und schnelles Eingreifen der Hausmeister
Weil bedankte sich bei den zahlreichen Menschen in Oldenburg und Niedersachsen für ihre Solidarität mit der jüdischen Gemeinde und bei den beiden Hausmeistern für ihr schnelles Eingreifen. Die zwei Männer hatten das Feuer an der Eingangstür gelöscht. Neben Weil und Fürst besuchten auch Landtagspräsidentin Hanna Naber (SPD) und Oldenburgs Oberbürgermeister, Jürgen Krogmann (SPD) die Synagoge.