Brandanschlag auf Synagoge: Hunderte demonstrieren Solidarität
Zwischen 400 und 500 Menschen haben am Sonntag nach Polizeiangaben in der Innenstadt von Oldenburg ihre Solidarität mit der jüdischen Gemeinde demonstriert. Die Täter sind weiter flüchtig.
Nach dem Brandanschlag auf die Oldenburger Synagoge am Freitag haben Hunderte gegen Antisemitismus demonstriert. Aufgerufen zu der Kundgebung hatte das Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus. Der Brandanschlag am Freitag sei trauriger, beschämender und erzürnender Höhepunkt eines sich seit Monaten verschlimmernden antisemitischen Klimas in Oldenburg, eine neue Dimension in der Stadt, schreibt das Bündnis.
Landtagspräsidentin Naber: "Nie wieder!"
An der Kundgebung auf dem Julius-Mosen-Platz unweit der Synagoge nahmen auch Landtagspräsidentin Hanna Naber sowie Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (beide SPD) teil. "Wir stehen hier für den solidarischen Schutz der Jüdinnen und Juden - in Oldenburg, Niedersachsen und der ganzen Welt. Wir erinnern an unser Versprechen, mit dem die Bundesrepublik gegründet wurde: Nie wieder! Der Schutz jüdischen Lebens ist unser aller Verpflichtung", sagte die in Oldenburg lebende Naber.
Schaub-Moore dankt für "überwältigende Solidarität"
Die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Claire Schaub-Moore, dankte für die "überwältigende Solidarität", die der Gemeinde Stärke verleihe. "Diese Stärke ist viel größer als das, was vor unserer Synagoge passiert ist." Am Freitag war ein Brandsatz gegen eine Tür der Synagoge geworfen worden. Niemand wurde verletzt. Nach dem Brandanschlag sucht die Polizei mit einer Ermittlungsgruppe weiter nach den Tätern. Bislang gibt es laut Polizei keine Erkenntnisse zu Verdächtigen, auch nicht zu Hintergründen.