Premiere bei der Marine: Kampfverband erstmals von Frau geführt

Stand: 28.03.2024 09:30 Uhr

Mit Inka von Puttkamer hat erstmals eine Frau einen Kampfverband der Marine übernommen. Die 41-Jährige ist Fregattenkapitän, stammt aus Wilhelmshaven und übernimmt das 3. Minensuchgeschwader in Kiel.

Man könnte vielleicht sagen, dieser Weg war vorgezeichnet, stammt Inka von Puttkamer doch aus einer Wilhelmshavener Marinefamilie. Zuletzt war die 41-Jährige im NATO Allied Maritime Command in Northwood in England eingesetzt. Mit Wilhelmshaven jedenfalls bleibt von Puttkamer weiterhin verbunden - ihr Ehemann übernimmt demnächst das Kommando über eine Fregatte in Wilhelmshaven.

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Von Puttkamer war in Kiel bereits Kommandantin

Aber auch mit Kiel ist von Puttkamer vertraut, war sie doch bereits Kommandantin des Minenjagdbootes "Homburg" und stellvertretende Kommandeurin des 3. Minensuchgeschwaders. Neben der Erfüllung des Auftrages in der Landes- und Bündnisverteidigung liege ihr in den kommenden Jahren besonders die Fortführung der Ostseekooperationen am Herzen. "Ich sehe voller freudiger Spannung auf meine Aufgabe, das Geschwader führen zu dürfen", sagte von Puttkamer. Das 3. Minensuchgeschwader sei für sie militärische Heimat. Heimat sei ihr auch der Blick auf das Marine-Ehrenmal Laboe, wenn man in die Kieler Bucht steuere.

Landtagspräsidentin Herbst gratuliert von Puttkamer

Gratulation erhielt von Puttkamer von der schleswig-holsteinischen Landtagspräsidentin Kristina Herbst. "Heute ist ein historischer Tag für die Deutsche Marine", erklärte sie und betonte: "Wir haben hervorragende Soldatinnen in der Truppe, die sich für herausragende Führungsaufgaben empfehlen." Von Puttkamer führe zukünftig einen Kampfverband, dessen spezielle Fähigkeiten hoch gefragt seien und mehr denn je gebraucht würden.

Der bisherige Kommandeur, Carsten Schlüter, wechselt als Adjutant des Inspekteurs der Marine in das Marinekommando nach Rostock.

Das 3. Minensuchgeschwader der Marine

Der Marine-Kampfverband setzt sich aus zehn Minenjagdbooten der Frankenthal-Klasse zusammen. Mit ihnen sind gezielte Minenjagd- und Minentauchfahrten sowie großflächiges Minenräumen möglich. Dabei werden entweder Unterwasser-Drohnen oder Minentaucher des Seebataillons eingesetzt, die Sprengkörper an schwer zugänglichen Stellen, z. B. in Häfen oder an Stränden, unschädlich machen können. Auch mit Überwasserdrohnen, die Motorengeräusche und Magnetfelder von Schiffen simulieren, können Grundminen zur Detonation gebracht und so unschädlich gemacht werden. Zwei der Boote des Geschwaders sind in der Regel immer an den beiden großen Ständigen NATO-Minenabwehrverbänden im Mittelmeer und Nordostatlantik beteiligt.

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Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 27.03.2024 | 19:30 Uhr

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