Fregatte "Hamburg" bereitet sich auf Einsatz im Roten Meer vor
In Südengland wird die Besatzung der Fregatte "Hamburg" in den kommenden Wochen für NATO-Einsätze und Missionen wie im Roten Meer ausgebildet. Schon auf dem Weg von Wilhelmshaven nach Plymouth fand das Training statt.
Auf der Brücke der Fregatte "Hamburg" herrscht höchste Konzentration. Ein Alarmschießen mit dem Bordgeschütz steht unmittelbar bevor - der sogenannte Goldhammer. Abgesehen davon, dass kein Feind bekämpft wird, laufen alle Schritte wie in einem echten Einsatz ab. Die Brücke koordiniert das Schießen mit der Operationszentrale (OPZ), in der die Ziele erfasst werden. Fregattenkapitän Andreas Schmidt ist Kommandant der "Hamburg". Unmittelbar nachdem er die Feuererlaubnis erteilt hat, wird in der OPZ der Schuss ausgelöst. Die Übungsmunition trifft in knapp fünf Kilometern Entfernung ihr Ziel - in diesem Fall nur einen vorher festgelegten Punkt in der Nordsee.
Fregatte wird für NATO-Einsätze auf Herz und Nieren geprüft
Das Alarmschießen dient der Vorbereitung auf das GOST, das German Operational Sea Training. Das GOST ist die finale Ausbildungsstufe bevor Kriegsschiffe und Besatzungen in Einsätze gehen. Für die Soldatinnen und Soldaten der Fregatte "Hamburg" folgen nach dem Einlaufen in Plymouth fünf Wochen Ausbildung. Das Programm findet in der Marinebasis der britischen Royal Navy statt. Die 221-köpfige Besatzung wird in dieser Zeit ständig üben. Am Ende ist die "Hamburg" für NATO-Einsätze zertifiziert.
Pistorius hält Einsatz der Fregatte "Hamburg" im Roten Meer für möglich
Laut Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) soll die Fregatte "Hamburg" in der zweiten Jahreshälfte im Roten Meer eingesetzt werden, um Handelsschiffe vor Angriffen der Huthi-Milizen im Jemen zu schützen. Diesen Auftrag führt derzeit die Fregatte "Hessen" gemeinsam mit verbündeten Streitkräften in der Mission "Aspides" aus.
Ausbildung nonstop - auch bei hohen Wellen
Nach dem Alarmschießen geht es an Bord der "Hamburg" nahtlos weiter: Ein "Mann-über-Bord-Training" steht an. Bei drei bis vier Meter hohen Wellen wird die fünfköpfige Besatzung des Bereitschaftsbootes ordentlich durchgeschüttelt. Nur knapp sechs Minuten vergehen vom Alarm "Mann über Bord" bis zu dem Moment, in dem ein Rettungsschwimmer den Dummy "Oscar" aus der Nordsee gezogen hat. Anschließend wird die Bootsbesatzung per Kran zurück an Bord der Fregatte geholt. Kommandant Andreas Schmidt freut sich über das gelungene Manöver. Und er blickt zuversichtlich auf die fünf anstrengenden Wochen Training in Plymouth.