Oldenburg: 11.000 Menschen feiern den Christopher Street Day
Rund 11.000 Menschen haben nach Polizeiangaben an der zentralen Demonstration zum Christopher Street Day (CSD) in Oldenburg teilgenommen. Das Motto: "Queere Vielfalt leben - sichtbar und sicher".
Damit wollten die Veranstalter nach eigenen Angaben darauf hinweisen, dass queere Menschen im alltäglichen Leben einen wichtigen Beitrag zu einer vielfältigen Gesellschaft leisten könnten und wollten. Auch wenn lesbische, schwule, bisexuelle, transgeschlechtliche, intergeschlechtliche, allgemein queere Menschen (LSBTIQ*) selbstverständlich im Alltag dazugehörten, solle jeder Person selbst überlassen sein, wie sie queere Vielfalt lebe, so das Organisationsteam. Das sei in Deutschland nicht immer der Fall, weltweit schon gar nicht. Darum wollen sich die Teilnehmenden in Oldenburg lautstark und sichtbar für die Rechte von queeren Menschen einsetzen.
Übergriffe bei CSD Hannover: Thema Sicherheit ist hoch aktuell
Das Motto der 29. Auflage des CSD in Oldenburg unter dem Aspekt Sicherheit stand bereits seit Anfang des Jahres fest, könnte aktueller aber kaum sein. Gerade erst gab es zwei Fälle queer-feindlicher Hasskriminalität beim CSD in Hannover Ende Mai. Ein 17-jähriger Transmann und ein 18-jähriger nicht-binärer Mensch wurden beleidigt und zusammengeschlagen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt. Zudem soll es weitere Pöbeleien gegen Teilnehmende des CSD gegeben haben. Bis zum Abend meldete die Polizei Oldenburg keine Zwischenfälle beim CSD.
Oldenburg: "Eine sehr queer-freundliche Stadt"
"Es ist traurig, dass so etwas noch immer passiert", findet Andreas Gerbrand, Vorstandsvorsitzender von CSD Nordwest e.V. Der Verein organisiert den CSD in Oldenburg. "Glücklicherweise ist Oldenburg eine sehr queer-freundliche Stadt. Beim CSD hier ist meines Wissens so etwas noch nie passiert." Das bestätigt auch die Polizeiinspektion Oldenburg. Am Sicherheitskonzept für Samstag war deshalb nach Bekanntwerden des Vorfalls in Hannover auch nichts mehr verändert worden. Teilnehmende, die sich in Situationen während der Veranstaltung unwohl fühlen, konnten jederzeit zum Info-Stand des Vereins kommen.