Meyer: LNG-Pause in Wilhelmshaven "gut fürs Klima"
Stand: 16.12.2024 08:34 Uhr
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer zeigt sich erfreut, dass das LNG-Terminal in Wilhelmshaven im ersten Quartal 2025 kein Flüssiggas einspeist. Er verweist auf volle Gasspeicher und weniger Gasverbrauch.
Auch seien erneuerbare Energien ausgebaut worden, sodass kein zusätzliches teures Flüssigerdgas (LNG) benötigt werde. "Von daher ist das gut für die Umwelt und gut fürs Klima, weil wir ja langfristig rauswollen aus fossiler Versorgung und uns mit erneuerbaren Energien versorgen wollen", sagte Meyer am Wochenende am Rande des Grünen-Parteitags. Die aktuelle Marktlage zeige zudem, dass es keiner zusätzlichen Terminals für den Import von LNG bedarf. "Ich sage, jetzt reicht es auch. Ich glaube, dass die LNG-Kapazitäten ausreichen", so Meyer.
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Dennoch sei es gut, die bestehende Hafeninfrastruktur aufgebaut zu haben. Das sei auch eine Investition in die Zukunft, weil man die Terminals auch für klimafreundlich erzeugtes Gas nutzen könne, sagte Meyer ähnlich wie sein Kabinettskollege, Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD). Lies hatte sich am Freitag zu der Ankündigung des Terminal-Betreibers Deutsche Energy Terminal (DET), dass die "Höegh Esperanza" in den ersten drei Monaten kein Flüssigerdgas einspeisen werde, geäußert. Dabei ging er auch auf Berichte ein, wonach zu hohe Gebühren der Grund für die Pause seien. "Ich habe diese Antwort bisher nur aus den Medien gehört", sagte der Minister. Es gebe derzeit einfach keinen Bedarf.
Was ist LNG?
LNG ist die Abkürzung für Liquefied Natural Gas. Es ist der derzeit schadstoffärmste fossile Brennstoff, der in der Schifffahrt und im Schwerlastverkehr einsetzbar ist. Das Erdgas wird auf minus 162 Grad Celsius gekühlt und damit verflüssigt. Da es nur etwa ein Sechshundertstel des Volumens von gasförmigem Erdgas aufweist, kann es in große Tanker geladen und per Schiff oder Lkw über weite Strecken transportiert werden - unabhängig von Pipelines. Gerade im Vergleich zum Dieselmotor stoßen moderne LNG-betriebene Motoren weniger CO2 aus, bei Schiffen und im Schwerlastverkehr etwa 20 Prozent weniger. Der Ausstoß von Schwefeloxiden und Rußpartikeln wird ganz vermieden. Allerdings sind die Investitionskosten für ein Schiff mit einem zusätzlichen LNG-Motor um 20 bis 30 Prozent höher als für einen herkömmlichen Schiffsantrieb. Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft