Liegeplatz für Großschiffe in Emden: Bau soll im Sommer starten
Im Emder Außenhafen soll im Sommer der Bau eines lange geplanten Liegeplatzes für Großschiffe beginnen. Dabei spielt auch die geplante Tidesteuerung der Ems, die unter einem Schlickproblem leidet, eine Rolle.
Der neue Liegeplatz soll in der rund 330 Meter langen Lücke zwischen dem Emspier und dem Emskai entstehen. Noch in der ersten Jahreshälfte wolle man mit den Bauarbeiten starten, teilte der Geschäftsführer der landeseigenen Hafeninfrastrukturgesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts), Holger Banik, am Montag mit. Eine Genehmigung stehe allerdings noch aus. Bis zu 70 Millionen Euro könnte das Großprojekt nach Angaben von NPorts kosten.
Geplante Tidesteuerung: Liegeplätze verlieren Wassertiefe
Die Ems leidet seit Jahrzehnten unter den Folgen von wachsenden Schlickmassen. Hauptursache dafür sind Naturschützern zufolge die Ausbaggerungen des Flusses. Um flusstypische Lebensräume wieder herzustellen und die Wasserqualität zu verbessern, sieht der Masterplan Ems mehrere Maßnahmen vor - unter anderem die sogenannte Tidesteuerung mithilfe des Emssperrwerks bei Gandersum (Landkreis Leer). In bestimmten Zeiten des Tideverlaufs soll das Sperrwerk geschlossen werden. Das Problem: Dadurch könnten die vier bestehenden Liegeplätze im Emder Außenhafen bei Niedrigwasser etwa 40 Zentimeter Wassertiefe verlieren. Dann könnten etwa Auto- und Militärtransporter sowie Frachter zum Beispiel für Zellulose nicht mehr voll abgeladen werden. Der neue Liegeplatz soll daher auf diese Tidesteuerung angepasst sein.
Seeschleuse im Emder Hafen wird weiter modernisiert
"Der Großschiffsliegeplatz und die Tidesteuerung sind zwei Themen, die zusammengehören", sagte NPorts-Geschäftsführer Banik. "Wir wollen die Möglichkeit schaffen, dass die Tidesteuerung umgesetzt werden kann, damit der Masterplan Ems auch funktioniert." Im Emder Hafen läuft derweil noch ein zweites Bauprojekt: Seit dem vergangenen Jahr wird die Seeschleuse im laufenden Betrieb modernisiert. Die Sanierung soll zehn Jahre dauern und mindestens 100 Millionen Euro kosten.
