Ems: Umweltminister will Plan gegen Verschlickung vorantreiben
Im Mündungsbereich in die Nordsee hat die Ems ein Schlick-Problem. Die anliegende Meyer Werft kann nur mit Ausnahmegenehmigung Schiffe überführen. Ein sogenannter Masterplan Ems soll Abhilfe schaffen.
Es sei ein "Friedensvertrag" zwischen Naturschutz und Wirtschaft, so Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) bei einem Besuch in Papenburg am Mittwoch. Es solle ein Planfeststellungsverfahren in die Wege geleitet werden. "Das soll jetzt schnell gehen, wir wollen Ende des Jahres Entscheidungen dazu treffen, damit wir Anfang nächsten Jahres dann das Antrags- und Genehmigungsverfahren in Gang setzen können", sagte Meyer. Ziel sei es, mit der bereits erprobten flexiblen Tidesteuerung am Emssperrwerk die Wasserqualität der Ems zu verbessern. Dadurch könnte die Werft ihre Kreuzfahrtschiffe nicht nur dank Ausnahmegenehmigungen in die Nordsee überführen. Die Ausnahmeregelung laufe 2029 aus.
Vermittlung zwischen Umweltverbänden und Wirtschaft
Die Werft darf ihre Schiffe nur über die Ems überführen, weil die Behörden für kurze Zeitfenster die gesetzlichen Regelungen zur Wassergüte außer Kraft setzen. Dabei geht es um den Sauerstoffgehalt und die Salzbelastung des Flusses. "Wir haben eine Ausnahmegenehmigung bis 2029, die Schiffe zu überführen, aber natürlich muss aus dieser Ausnahmegenehmigung eine Dauergenehmigung werden", sagte Werftchef Bernard Meyer. Seit Jahrzehnten leidet der Fluss unter massiver Verschlickung und Sauerstoffmangel. Naturschützer sehen als Hauptursache die Ausbaggerung des Flusses. Der Masterplan Ems soll zwischen Land, Umweltverbänden, Kommunen und der Meyer Werft vermitteln. Ziel ist es, bis zum Jahr 2050 die Interessen der maritimen Wirtschaft und des Umweltschutzes bestmöglich zu vereinen.