Krabbenfischer fürchten wegen geplantem EU-Verbot um Existenz
Krabbenfischer an der Küste fürchten um ihre Existenz. Grund ist ein geplantes EU-Verbot von Grundschleppnetzen in geschützten Meeresgebieten bis spätestens 2030.
54 Krabbenfischer des Fischereiverbandes Weser-Ems treffen sich an diesem Freitag in Neuharlingersiel (Landkreis Wittmund), um über die Pläne zu sprechen. Die neue Verordnung könnte laut Fischer das Aus für traditionelle Fangmethoden und damit auch für Familienbetriebe bedeuten. Krabben werden mit Grundschleppnetzen gefangen - so auch Plattfische wie Schollen und Seezungen. Die Tiere werden vom Meeresboden aufgescheucht und gehen dann ins Netz. Der Deutsche Fischereiverband hält die Pläne der EU, grundberührende Netze gänzlich zu verbieten, nach eigenen Angaben für realitätsfern.
Fischerei mit Grundschleppnetzen in der Kritik
Laut Bundesamt für Naturschutz lassen sich bei der Grundschleppnetz-Fischerei zwei Probleme ausmachen: Zum einen werde der Meeresboden schwer beeinträchtigt, zum anderen seien die Beifangraten hoch. Zweidrittel der Meeresfläche, auf der die Krabbenfischer bisher legal fangen, sind Schutzgebiete. Zu diesen gehören der Nationalpark Wattenmeer und Flächen der europäischen Schutzgebiete "Natura 2.000".
Fisch könnte vermehrt aus dem Ausland kommen
Nach Angaben der Fischer würde ihnen mit der neuen Verordnung für die Schutzgebiete kaum noch Fläche zum Fischen bleiben. Das könnte demnach zur Folge haben, dass in Zukunft mehr Fisch und Meeresfrüchte aus anderen Ländern - auch aus dem außereuropäischen Ausland - importiert werden.