Brennender Frachter: Experten suchen Hafen für "Fremantle Highway"
Der brennende Frachter "Fremantle Highway" liegt derzeit vor der niederländischen Wattenmeerinsel Schiermonnikoog. Verantwortliche suchen nach einem geeigneten Hafen und bereiten die Bergung vor.
Wenn es der Zustand der "Fremantle Highway" erlaubt, soll das mit rund 3.800 Autos beladene Schiff in einen Hafen geschleppt werden. Dieser könnte auch in Niedersachsen liegen. In dem Hafen müssen Bergungsexperten das Schweröl und kontaminiertes Löschwasser abpumpen, die Autowracks bergen und beim Brand freigesetzte, giftige Chemikalien entsorgen. "Wir sind auf alles vorbereitet", sagte Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) dem NDR Niedersachsen. Ziel sei es, eine Katastrophe zu verhindern. Das Schiff dürfe nicht auseinanderbrechen und versinken und dadurch zur Gefahr für das Wattenmeer werden.
"Fremantle Highway": Meyer bei "guten Gründen" gesprächsbereit
Wenn gute Gründe für einen Hafen auf niedersächsischer Seite sprächen, dann werde man natürlich helfen, kündigte Meyer an. Die nächstgelegenen Häfen sind Eemshaven auf niederländischer und Emden auf deutscher Seite. Etwas weiter wäre der Weg nach Wilhelmshaven, aber der JadeWeserPort sei grundsätzlich auf solche Schiffshavarien vorbereitet, sagte Meyer. Wohin das Schiff gebracht wird, würden die niederländischen Behörden auf Grundlage von sachlichen Fakten entscheiden.
Greenpeace-Chemie-Experte hält Eemshaven für besser geeignet
Laut Greenpeace-Chemie-Experte Manfred Santen muss man das Schiff möglichst schnell in einen Hafen ziehen. Dazu sehe er "keine vernünftige Alternative", wie er im Interview mit tagesschau.de sagte. "Wenn man das nicht macht, sondern den Frachter im Wattenmeer liegen lässt, bis er womöglich auseinanderbricht, dann kommt es zu einer Katastrophe für die Umwelt, deren Ausmaß nicht absehbar ist." Er hält Eeemshaven für besser geeignet als den Hafen in Emden. Der Weg nach Eemshaven vom jetzigen Ankerplatz aus sei kürzer und der Wind wehe dort aufs Meer hinaus, sodass weniger Menschen gefährdet wären als in Emden.