Bremerhaven will nicht zum Drehkreuz für Kokainhandel werden
Bremerhaven fürchtet, zum neuen Umschlagplatz für geschmuggeltes Kokain zu werden. Hintergrund sind Pläne für verschärfte Kontrollen und Strafen im benachbarten Belgien.
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) zeigte sich im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) besorgt, dass Kriminelle dann auf Bremerhaven ausweichen: "Wir haben uns deshalb an den Bund gewandt und um eine Verstärkung der Zollkontrollen gebeten", sagte er dem RNDg. Im Jahr 2022 waren im Hafen in Antwerpen rund 110 Tonnen Kokain beschlagnahmt worden.
Strafen für Besitz von Kokain sollen drastisch steigen
Belgien will das Problem mit mehr Polizeipräsenz in den Griff bekommen. Es soll eine neue Einheit aus zunächst 100 Kräften entstehen, zudem sollen bessere Scanner angeschafft werden. Gleichzeitig ist geplant, die Strafen für den Besitz von Kokain auf bis zu 1.000 Euro anzuheben.
Europol: Banden schleusen Komplizen ein
Die europäische Polizeibehörde Europol veröffentlichte am Mittwoch einen Bericht zu organisiertem Verbrechen. Demnach haben es die Kriminellen vermehrt auf Europas größte Häfen abgesehen: Antwerpen, Rotterdam und Hamburg. Die Banden würden Mitarbeitende bestechen und Komplizen einschleusen, heißt es in dem Bericht. Dabei nutzten sie vorwiegend den Containerverkehr, um Kokain in die EU zu schleusen.