West-Nil-Fieber: Ministerium rät Pferdehaltern zur Achtsamkeit
Nach dem Nachweis des West-Nil-Fiebers bei einem Pferd im Raum Lüchow und einem Pony im Landkreis Rotenburg rät das niedersächsische Landwirtschaftsministerium Pferdehaltern zur Achtsamkeit.
Die Lage müsse beobachtet werden, sagte eine Sprecherin bei der Landespressekonferenz (LPK) am Mittwoch. Es gehe dabei aber nicht um allgemeine Stall- oder Impfempfehlung. Stattdessen sollten Halter in betroffenen Regionen nach Rücksprache mit behandelnden Tierärzten vor Ort überlegen, "ob eine Impfung Sinn macht", so die Sprecherin. Pferde würden zwar genau wie Menschen keine Rolle für die weitere Verbreitung des West-Nil-Virus (WMV) spielen, könnten daran aber schwer erkranken - mit Symptomen wie Muskelzittern oder Lähmungen. Etwa 20 Prozent der erkrankten Tiere würden neurologische Schäden zurückbehalten, sagte die Sprecherin.
Auch Menschen können an dem Virus erkranken
Die Landkreise Rotenburg und Lüchow-Dannenberg hatten am Dienstag über den Nachweis des West-Nil-Fiebers informiert. Das Virus werde normalerweise zwischen Mücken und Vögeln übertragen, hieß es. Bei den meisten Vögeln blieben Infektionen mit dem Virus symptomlos, nur bei einigen Arten könne eine schwere Erkrankung bis hin zum Tod folgen. Auch Pferde und Menschen können sich mit dem Virus infizieren, sie können es aber nicht weiter übertragen. Bei ihnen kann es aber zu Krankheitssymptomen kommen. Beim Menschen seien diese oftmals mit einem fiebrigen grippalen Infekt vergleichbar, hieß es.
Erster Nachweis in Niedersachsen vor vier Jahren
Das West-Nil-Virus stammt aus Afrika und wurde 2018 erstmals in Deutschland nachgewiesen. In Niedersachsen gab es erstmals 2020 einen Fall bei einem Pferd in Königslutter (Landkreis Helmstedt). 2023 wurde das Virus bei einem Pferd in der Grafschaft Bentheim nachgewiesen.