Nach tödlichem Unfall mit Radlader: Bürgermeister tritt zurück
Ende Juni starben in Toppenstedt (Landkreis Harburg) ein Kind und ein Mann bei einem Unfall mit einem Radlader. Am Steuer saß nach Angaben der Staatsanwaltschaft der Bürgermeister des Ortes. Nun zieht er Konsequenzen.
Dem Gemeinderat hat der 44-Jährige schriftlich mitgeteilt, dass er sein Ratsmandat mit sofortiger Wirkung niederlegen werde. Das hätte dann zur Folge, dass er auch das Amt des ehrenamtlichen Bürgermeisters verliert. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte Toppenstedts Bürgermeister den Radlader gefahren, als das Unglück passierte. Salzhausens Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Krause (parteilos) hatte Toppenstedts Bürgermeister dazu geraten, die Entscheidung nicht länger aufzuschieben. Krause sagte dem NDR in Niedersachsen: Es sei wichtig, dass der Rücktritt seines Kollegen nicht hinausgezögert werde und womöglich erst in der übernächsten Ratssitzung im Herbst erfolge.
Staatsanwaltschaft: Fahrer war nüchtern
Die Staatsanwaltschaft Lüneburg teilte unterdessen am Dienstag mit, dass in der Blutprobe des 44-Jährigen keinerlei Anhaltspunkte für Alkoholkonsum oder sonstige berauschende Substanzen gefunden wurden. Gegen den Mann wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Ein Gutachten soll den genauen Unfallhergang rekonstruieren. Mit einem Ergebnis rechnet die Behörde in einigen Wochen.
Gitterbox stürzt aus rund drei Metern in die Tiefe
Der 44-Jährige hatte Ende Juni bei einem Zeltlager mehrere Menschen in einer Gitterbox mit einem Radlader transportiert. Die Aktion sollte "zur Belustigung" dienen, wie ein Feuerwehrsprecher damals erklärte. Während der Fahrt soll sich die Gitterbox gelöst haben. Die Insassen stürzten aus rund drei Metern Höhe nach unten. Laut Polizei wurden sie vermutlich von dem herabfallenden Metallkorb getroffen. Ein Fünfjähriger und ein 39-Jähriger starben. Zehn weitere Kinder wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. An dem privat organisierten Vater-Kind-Zeltlager hatten rund 60 Menschen teilgenommen.