Radlader-Unfall in Toppenstedt: 600 Menschen gedenken der Opfer
Nach dem tödlichen Radlader-Unfall in Toppenstedt (Landkreis Harburg) hat die Samtgemeinde Salzhausen am Samstag einen Trauergottesdienst abgehalten. Bei dem Unfall starben ein Mann und ein Fünfjähriger.
"Von jetzt auf gleich wurde das Leben von Kindern und Familien aus der Bahn geworfen", sagte Pastor Martin Alex während seiner Predigt in der St. Johanniskirche. "Wir haben erleben müssen, wie uns die Leichtigkeit genommen wurde." Die etwa 600 Teilnehmenden gedachten der Opfer in einer Schweigeminute. Wolfgang Krause, Bürgermeister der Samtgemeinde Salzhausen (parteilos), sagte in seiner Rede: "Es schien, als ob die Uhr in Toppenstedt stehen geblieben ist, die Welt sich aufgehört hat zu drehen. Von einer Sekunde auf die andere war nichts mehr so, wie es vorher war." Zum Gottesdienst eingeladen waren auch die Einsatzkräfte, die am vergangenen Samstag am Unglücksort waren. Bei ihnen bedankte sich Krause und merkte an, sie hätten durch ihren Einsatz Schlimmeres verhindert.
Gottesdienst: Das Erlebte solle Raum finden
"Wir möchten für die Einsatzkräfte, die Betroffenen und alle, die um die Opfer trauern, einen Ort schaffen, an dem das Erlebte Raum finden kann", sagte Wiebke Alex, Pastorin aus der Kirchengemeinde Salzhausen-Raven, laut einer Mitteilung des Kirchenkreises Winsen. Da die Plätze in der Kirche auf 400 begrenzt sind, konnte der Gottesdienst über Lautsprecher draußen verfolgt werden. Die Trauerfeiern für die beiden Gestorbenen sollen zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.
Unglück in Toppenstedt: Insassen fielen aus drei Metern Höhe aus Gitterbox
Zu dem Unglück war es gekommen, als ein 44-Jähriger die Teilnehmer eines Zeltlagers zu einer Fahrt in einer Gitterbox an der Frontgabel eines Radladers eingeladen hatte. Die Aktion sollte "zur Belustigung" dienen, wie ein Feuerwehrsprecher später sagte. Auf einem Feldweg öffnete sich die Box nach bisherigem Ermittlungsstand, sodass die Insassen aus drei Metern nach vorn stürzten. Die Polizei ermittelt gegen den 44-Jährigen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.
"Extrem belastende Situation" für Einsatzkräfte bei Radlader-Unfall
Das Zeltlager wurde in der Folge abgebrochen. An dem Einsatz selbst waren etwa 80 Feuerwehrleute, 60 Rettungskräfte und 30 Polizistinnen und Polizisten beteiligt. Einige Retter hätten Opfer und Verletzte gekannt. Allen Beteiligten sei anzumerken gewesen, dass sie schwer damit zu kämpfen haben, sagte Harburgs Landrat Rainer Rempe (CDU). Es habe sich um eine "extrem belastende Situation" gehandelt.