"Black Friday": Gegenaktion in Lüneburg, Streik bei Amazon
Am "Black Friday" sollen Kunden im Internet bei Schnäppchen zugreifen. Gegen die Allmacht von Amazon und Co. protestieren Geschäfte am Freitag in Lüneburg - und Mitarbeitende von Amazon streiken.
Mehr als 100 Geschäftsleute haben sich in Lüneburg zusammengeschlossen, um ein Zeichen gegen die Vormacht des Onlinehandels zu setzen. Sie machen am Freitag eine Gegenaktion zum "Black Friday". Das Ziel: Kundinnen und Kunden weg vom Computer und in die Innenstadt zu locken. Der in den USA erfundene "Black Friday" Ende November ist einer der umsatzstärksten Tage im Onlinehandel. In Lüneburg nennen die Einzelhändler ihre Gegenaktion "Best Friday".
Aktion soll inhabergeführte Läden unterstützen
Überall, wo gelbe Luftballons oder Leitern in der Hansestadt auf inhabergeführte Geschäfte hinweisen, soll es Rabatte geben. "Ich glaube, wir machen da etwas Einmaliges", sagte Initiator Ralf Elfers. Bis zu 20 Prozent Rabatt gebe es in den Läden. Es gehe aber nicht nur um Umsatz: "Wir wollen einfach zeigen, dass wir zusammenhalten und dass es schön ist, stationär zu shoppen", sagte Elfers.
Mitarbeiter von Amazon streiken für Tarifvertrag
Rund um den "Black Friday" rief die Gewerkschaft ver.di die Mitarbeitenden des Onlinehändlers Amazon zum Streik auf. "Der Grund: Amazon weigert sich nach wie vor, die Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels Niedersachsen anzuerkennen", schrieb die Gewerkschaft. Amazon argumentiert seit einigen Jahren, es sei ein Logistik- und kein Einzelhandelsunternehmen. Am Standort in Winsen (Luhe) begann der zweitägige Ausstand am Donnerstag mit der Frühschicht um 5.45 Uhr, wie ver.di mitteilte. Auch am Standort in Achim (Landkreis Verden) wird gestreikt. Von dem Ausstand rund um den "Black Friday" erwartet der Megakonzern nach eigenen Angaben keine Auswirkungen auf seine Kundschaft.
LKA warnt vor gefälschten Online-Shops
Wer am "Black Friday" statt in der Fußgängerzone im Internet einkauft, sollte aufpassen, nicht auf gefälschte Online-Shops hereinzufallen, warnt derweil das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen. Auf den ersten Blick seien die nur schwer zu erkennen. Mit einem Impressum, allgemeinen Geschäftsbedingungen und vermeintlichen Gütesiegeln wirkten sie zunächst seriös - und lockten mit besonders günstigen Angeboten. Oft aber verschicken sie laut LKA minderwertige Ware zu einem überhöhten Preis oder liefern das Produkt gar nicht erst. Drohen Kunden damit, die Überweisung rückgängig zu machen, werden oft Lieferschwierigkeiten vorgeschoben. Das LKA empfiehlt deshalb, unbekannte Händler genau unter die Lupe zu nehmen. Folgende Kriterien können demnach auf Fake-Shops hinweisen:
- Rechtschreibung: Besonders auf den Unterseiten häufen sich Fehler.
- Warnungen: Polizei, Verbraucherzentralen oder andere Kunden warnen im Internet vor dem Händler.
- Kopierte Seite: Der echte Händler ist im Internet über eine andere Webadresse zu finden.
- Diskrepanz in der Webadresse: In der URL wird ein anderes Produkt genannt als zum Kauf angeboten wird.
- Handelsregisternummer: Handelt es sich um eine Fälschung? Die Nummer kann auf www.handelsregister.de geprüft werden.
- Telefonnummer: Es wird keine oder eine falsche Nummer angezeigt.
- Bezahlung: Beim Bestellvorgang ist nur Vorkasse auswählbar - womöglich auf ein Konto im Ausland.