"Black Friday": Mitarbeiter von Amazon streiken
Die Gewerkschaft ver.di hat die Mitarbeitenden des Online-Händlers Amazon zum "Black Friday" zum Streik aufgerufen. Kurz vor Weihnachten soll so auf die Arbeitsbedingungen aufmerksam gemacht werden.
Am Standort in Winsen (Luhe) im Landkreis Harburg begann der zweitägige Ausstand am Donnerstag mit der Frühschicht um 5.45 Uhr, wie ver.di mitteilte. Auch in Achim (Landkreis Verden) wurde für Donnerstag und Freitag zum Streik aufgerufen. "Der Grund: Amazon weigert sich nach wie vor, die Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels Niedersachsen anzuerkennen", schrieb die Gewerkschaft. Amazon argumentiert seit einigen Jahren, es sei kein Einzelhandels-, sondern ein Logistik-Unternehmen. Von dem zweitägigen Streik rund um den Rabatt-Tag "Black Friday" erwartet der Megakonzern nach eigenen Angaben keine Auswirkungen auf seine Kundschaft.
Weltweites Motto: "Make Amazon Pay"
Um den "Black Friday" gebe es satte Rabatte für Kundinnen und Kunden, während Amazon bei der Belegschaft einen Sparkurs fahre, kritisiert ver.di. "Die konsumreichste Zeit des Jahres wird auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen", sagte die Gewerkschaftssekretärin im Landesfachbereich Handel in Niedersachsen, Sandra Schmidt. "Die Gesundheit der Beschäftigten leidet massiv unter der Leistungs- und Arbeitsdichte, hinzu kommen finanzielle Sorgen." Unter dem Motto "Make Amazon Pay" (dt: Bringt Amazon dazu, zu zahlen) finden laut ver.di in diesen Tagen weltweit Aktionen statt, um auf die Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen.
Amazon verweist auf Gehaltserhöhung
Das Unternehmen verwies am Donnerstag darauf, dass Mitarbeitende in der Logistik im September eine Gehaltserhöhung bekommen hätten. Der umgerechnete Einstiegslohn einschließlich Boni liege bei mindestens 13 Euro brutto je Stunde. Nach Angaben der Gewerkschaft liegt das Gesamtgehaltsniveau aber oft unter jenem in "vergleichbaren tarifgebundenen Unternehmen".