Warnstreik im ÖPNV: Die Busse und Bahnen fahren wieder
Der zweitägige Streik von Beschäftigten des öffentlichen Nahverkehrs in verschiedenen Städten Niedersachsens hatte erhebliche Auswirkungen. Am Mittwoch sollen Busse und Straßenbahnen wieder normal fahren.
In Hannover, Braunschweig, Osnabrück, Göttingen, Wolfsburg und Goslar sowie bei der Lüchow-Schmarsauer Eisenbahn hatten die Beschäftigten bereits seit Montag gestreikt. Am Dienstag hatten sich auch Beschäftigte des ÖPNV in Bremerhaven angeschlossen. Laut Gewerkschaft ver.di beteiligten sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für die der Tarifvertrag Nahverkehr (TV-N) gilt. Mit Betriebsbeginn am Mittwoch soll der Verkehr überall wieder rollen.
Montag: 2.500 Beschäftigte am Streik beteiligt
Allein am Montag hatten sich laut Gewerkschaftsangaben 2.500 Beschäftigte des ÖPNV an dem niedersachsenweiten Warnstreik beteiligt. Rund 1.200 von ihnen waren demnach bei der zentralen Streikdemo in Hannover dabei. Bei Bremerhavenbus waren am Dienstag laut ver.di 380 Mitarbeitende in den Ausstand getreten.
Streik sorgt für viel Verkehr auf den Straßen
Die Polizei hatte nach einem hohen Verkehrsaufkommen am Montag auch am Dienstag mit einer angespannten Verkehrslage gerechnet. In Hannover waren am Montag vor allem die Schnellwege voll - der Verkehr staute sich nach Polizeiangaben auf der B3 und B6 im Berufsverkehr. Auch in der Innenstadt von Hannover mussten Autofahrer Geduld aufbringen. "Die Straßen waren zu - insbesondere im Zentrum", sagte ein Sprecher der Polizei Hannover dem NDR Niedersachsen am Montag.
Arbeitgeber: Vorgehen "überzogen"
Ver.di fordert unter anderem Entlastungen in Form von zusätzlichen Urlaubstagen, die Anerkennung von Arbeit in schwierigen Zeiten, eine Erhöhung der Ruhezeit und die Gleichbehandlung des Fahrdienstes als Schichtarbeit. Nach Gewerkschaftsangaben sollen die Tarifgespräche am Donnerstag fortgesetzt werden. In den bisher laufenden Verhandlungen zum Tarifvertrag Nahverkehr (TV-N) zeigt sich die Gewerkschaft unzufrieden mit dem Angebot und den Forderungen der Arbeitgeberseite: So forderten die Arbeitgeber unter anderem eine Kürzung des Krankengeldzuschusses, wie es von ver.di heißt. Der Kommunale Arbeitgeberverband Niedersachsen (KAV) kritisierte den Ausstand dagegen als überzogen. Ein zweitägiger Warnstreik "übersteigt jedes Maß" und gehe ausschließlich zulasten der Fahrgäste, teilte KAV-Hauptgeschäftsführer Michael Bosse-Arbogast am Montag mit.