Warnstreik im ÖPNV hat Bus- und Bahnverkehr lahmgelegt

Stand: 03.02.2024 01:00 Uhr

Auch in Niedersachsen hat ver.di bis zum frühen Samstagmorgen den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit Warnstreiks lahmgelegt. Hunderte haben laut Polizei an einer Kundgebung in Hannover teilgenommen.

Rund 650 Teilnehmerinnen und Teilnehmer schlossen sich laut Polizei dem zentralen Protest in Hannover an. An dem Warnstreik beteiligten sich ver.di zufolge sieben kommunale Nahverkehrs-Unternehmen in Niedersachsen - in Bremen war es ein Unternehmen. In ganz Niedersachsen haben rund 2.500 Menschen und in Bremen rund 1.200 Menschen am Ausstand teilgenommen, teilte die Gewerkschaft mit. "Die hohe Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen an den heutigen Warnstreiks ist auch ein Ausdruck dafür, wie wütend die Beschäftigten im ÖPNV nach den Vorschlägen der Arbeitgeber aus der ersten Gesprächsrunde sind", sagte Drews am Freitag.

Hannover: Regiobus und Rufbus "sprinti" wurden nicht bestreikt

Die üstra in Hannover bat ihre Kunden im Vorfeld, auf andere Verkehrsmittel auszuweichen und auf nicht notwendige Fahrten zu verzichten. Die Busse des Unternehmens Regiobus sollten planmäßig fahren, der Rufbus "sprinti" war ebenfalls verfügbar. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) hatte Shuttle-Busse eingesetzt: Bis 17 Uhr pendelten alle 15 Minuten kostenlose Busse zwischen der Haltestelle Karl-Wiechert-Allee und dem MHH-Campus. Auch wer zum Messegelände wollte, konnte kostenlose Shuttle-Busse nutzen, die in einem 20-Minuten-Takt vom Hauptbahnhof aus losfuhren.

VIDEO: ÖPNV-Warnstreik: Demonstration in Hannover (02.02.2024) (1 Min)

Taxis und E-Roller besonders gefragt

Die Taxiunternehmen, so zum Beispiel HalloTaxi aus Hannover, hatten ihre Personalstärke am Freitag eigenen Angaben zufolge hochgefahren. Es sollten nicht nur mehr Taxis auf den Straßen unterwegs sein, auch mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als sonst sollten an der Telefon-Hotline sitzen. Auch der E-Roller-Verleiher Tier wollte seine vorhandenen Kapazitäten am Streiktag voll auszunutzen und die E-Scooter an den Verkehrsknotenpunkten sowie in der Nähe der ÖPNV-Haltestellen bereitstellen. Auch sie sehen erfahrungsgemäß eine hohe Nachfrage, wenn Verkehrsbetriebe streiken, wie es hieß.

Ver.di fordert drei Urlaubstage mehr und längere Ruhezeiten

Bei der ersten Verhandlungsrunde über neue Tarifverträge für die Beschäftigten im ÖPNV in der vergangenen Woche konnten sich Gewerkschaft und kommunale Arbeitgeberverbände nicht einigen. Ver.di fordert für die Beschäftigten in Niedersachsen unter anderem drei Urlaubstage mehr im Jahr sowie längere Ruhezeiten.

Weitere Informationen
Eine Info·tafel am Hamburger Flughafen zeigt: Alle Flüge sind gestrichen. © picture alliance Foto: -

Warnstreik im Nahverkehr auch in SH beendet

Nach den Arbeitsniederlegungen am Freitag lief in den anderen norddeutschen Ländern schon am Sonnabend alles wieder nach Plan. mehr

"gestrichen" ist am Morgen mehrfach auf einer Anzeigetafel im Flughafen Hannover-Langenhagen zu lesen. © picture alliance/dpa Foto: Moritz Frankenberg

Warnstreik am Flughafen Hannover: Keine Abflüge, weniger Landungen

Nur Not- und Rettungsflüge waren am Donnerstag möglich. Ver.di hatte das Sicherheitspersonal aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. (01.02.2024) mehr

Eine Fahne des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB weht vor dem Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof. © picture alliance / dpa / Rabea Gruber Foto: Rabea Gruber

In Niedersachsen stehen Tarifverhandlungen an - Streiks wahrscheinlich

Es gibt unter anderem Tarifrunden in der Brotindustrie und bei VW. Ziel des DGB ist auch, Tarifflucht zu stoppen. (17.01.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

Niedersachsen 18.00 | 02.02.2024 | 18:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Öffentlicher Nahverkehr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Einsatzkräfte von Rettungsdiensten sind im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Auf dem Weihnachtsmarkt ist ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren. © Dörthe Hein/dpa-Zentralbild/dpa

Neunjähriger aus Niedersachsen stirbt bei Anschlag in Magdeburg

Das Kind kam nach NDR Informationen aus Warle im Landkreis Wolfenbüttel. Der jüngere Bruder des Jungen wurde leicht verletzt. mehr