Reaktionen auf metronom-Kündigung: Wird ÖPNV verlässlicher?
Die Eisenbahngesellschaft metronom will den Vertrag zum "Hansenetz" vorzeitig auflösen. Politik und Organisationen reagieren mit Zustimmung. Sie hoffen auf mehr Verlässlichkeit im öffentlichen Personennahverkehr.
Betroffen sind unter anderem die Strecken Hamburg-Uelzen und Hamburg-Bremen. Die Bundestagsabgeordnete Julia Verlinden (Grüne) sieht die Chance, dass der Zugverkehr auf den wichtigen Pendlerstrecken verlässlicher wird: Ein neuer Vertrag könnte ihr zufolge einen besseren Fahrplan vorschreiben. Auch die SPD in Lüneburg begrüßt, dass die Landesnahverkehrsgesellschaft LNVG und metronom nun über ein vorzeitiges Vertragsende verhandeln.
Nach metronom-Kündigung: Verbesserungen gefordert
Die Klimaschutz-Organisation Fridays for Future und der Verkehrsclub Deutschland stehen der Metronom-Kündigung zu Mitte 2026 ebenfalls positiv gegenüber. Auf den Regionalbahnstrecken Bremen-Hamburg und Hannover-Hamburg müsse aber vieles besser werden, fordern Sprecher der Organisationen. So müsse es beispielsweise genug Personal geben, damit auch während einer Grippewelle die Züge zuverlässig fahren können.
Zu wenig Lokführer - Personalmangel in der gesamten Branche
Ob diesbezüglich eine Besserung eintritt, ist jedoch offen. Denn Zugpersonal fehlt nicht nur bei metronom, sondern insgesamt in der Branche. Insbesondere Lokführer werden gebraucht. Daher äußern manche Bedenken, ob andere Betreiber die Strecke zuverlässiger bedienen könnten. Eine große Baustelle ist zudem das Schienennetz zwischen Hamburg und Hannover selbst. Es ist in einem schlechten Zustand und oft überlastet. Züge im Nahverkehr verspäten sich, weil sie Fernverkehrszüge überholen lassen müssen. Dieses Problem dürften auch künftige Betreiber haben - denn die Strecke soll erst 2029 saniert werden.
Metronom-Züge zuletzt nicht zuverlässig
Die Eisenbahngesellschaft metronom hatte darum gebeten, den Vertrag für das sogenannte Hansenetz zwischen Hamburg, Bremen und Göttingen vorzeitig zu beenden. Die Gründe sind unter anderem wirtschaftliche Schwierigkeiten und Personalmangel. Die Züge der Eisenbahngesellschaft waren zuletzt nicht zuverlässig gefahren. Derzeit gibt es einen Ersatzfahrplan. Das Netz soll künftig unter mehreren Betreibern aufgeteilt werden.