Missmut in Hamburg wegen Plänen für Bahnstrecke nach Hannover
In Hamburg sorgt das mögliche Aus für eine neue Bahnstrecke nach Hannover für viel Kritik. Niedersachsen und der Bund wollen ab 2029 erstmal nur die bestehende Strecke sanieren und ausbauen.
Für Gegnerinnen und Gegner des Neubaus und viele Landespolitikerinnen und -politiker in Niedersachsen ist es ein Triumph - in Hamburg sorgen die Pläne für Missmut. Denn im Personenverkehr sind ohne Neubau kürzere Fahrzeiten nach Hannover nicht möglich - das erschwert den geplanten Deutschlandtakt. Und für den Güterverkehr fehlen zusätzliche Kapazitäten. Dabei brauche Hamburgs Wirtschaft gute Schienenwege in den Süden - und das vor allem schnell, heißt es aus der Handelskammer.
Behörde: Alle Bundesländer müssen Kapazitäten ausbauen
In Niedersachsen torpediere die SPD das Ziel, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen, kritisiert Christoph Ploß (CDU). Für den Hamburger Hafen sei der Verzicht auf die neue Strecke ein Schlag ins Genick, meint FDP-Landeschefin Sonja Jacobsen. Linken-Politikerin Heike Sudmann verweist darauf, dass auch im Nahverkehr mehr Kapazitäten gebraucht würden. Ole Thorben Buschhüter von der Hamburger SPD sagt: Mit der alten Strecke sei die Verkehrswende nicht zu erreichen. Aus der von den Grünen geführten Verkehrsbehörde heißt es: Der Deutschlandtakt funktioniere nur, wenn alle Bundesländer ihre Kapazitäten ausbauen und verbessern.
Fahrgastverband Pro Bahn: Politik darf nicht kneifen
"Die heutige Strecke ist massiv überlastet und selbst mit wenigen Ausbauten kann man keine wirklich neuen Kapazitäten schaffen", sagt Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn. Die Politik dürfe nicht kneifen, sie müsse für eine Verkehrspolitik der Zukunft ausreichend Strecken für die Schiene zur Verfügung stellen.