Ver.di-Streik: MHH-Beschäftigte legen heute die Arbeit nieder
An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) müssen Patienten heute mit Einschränkungen rechnen. Planbare Operationen werden verschoben. Hintergrund ist ein Tarifstreit.
Erste Beschäftigte der MHH hätten in dem Streit um einen Entlastungstarifvertrag vorübergehend die Arbeit niedergelegt, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft ver.di. am Morgen. Diese hatte zu dem Warnstreik aufgerufen. Wie viele MHH-Beschäftigte sich beteiligen, war zunächst unbekannt.
MHH: Keine Folgen für Notfallpatienten
Laut MHH kommt es aufgrund des Warnstreiks im Klinikalltag zu Einschränkungen: Geplante Operationen, geplante stationäre Aufnahmen und ambulante Behandlungen müssten verschoben werden, kündigte die MHH im Vorfeld an. Notfallpatientinnen und -patienten würden aber weiterhin adäquat versorgt und behandelt.
Ver.di fordert Entlastung für MHH-Beschäftigte
Hintergrund des Warnstreiks ist die Forderung von ver.di für einen Tarif "Entlastung", der unter anderem sicherstellen soll, dass Beschäftigte in ihrer Arbeit entlastet werden. Im Tarifvertrag soll festgelegt werden, wie viel Personal für die Versorgung der Patientinnen und Patienten mindestens zur Verfügung stehen muss. Wird dieser Personalschlüssel unterschritten, fordert ver.di für Beschäftigte zusätzliche freie Tage als Ausgleich. Im Mai wurde ein 100-Tage-Ultimatum gestellt, um zu einer Einigung zu kommen. Diese Frist ist nun abgelaufen.
Drohen weitere Streiks im Krankenhaus?
Die heutige Aktion gilt laut ver.di als erster, begrenzter Streik. Ob weitere Streiks folgen, entscheide die Gewerkschaft danach. Man werde die Aktion auswerten, um zu sehen, wie es weitergehen kann, sagte ein Sprecher von ver.di Niedersachsen-Bremen am Donnerstag gegenüber NDR.de. "Wenn es ein Gesprächsangebot geben sollte, sieht die Situation wieder anders aus".