VW-Tarifkonflikt: Nach mehr als 30 Stunden noch kein Ende in Sicht
In Hannover verhandeln VW und Gewerkschaft über ein milliardenschweres Sparprogramm. Die Gespräche entwickeln sich zur Hängepartie. Es gibt immer noch keinen Durchbruch. Die Gespräche dauern an.
Nach zwei Tagen und Nächten ist in der VW-Krise immer noch keine Lösung in Sicht. Dabei warten rund 120.000 Beschäftigte und ihre Familien händeringend auf ein Ergebnis. Sie wollen vor Weihnachten wissen, was mit den Arbeitsplätzen und Werken passiert. Die Tarifverhandlungen in einem Hotel am Stadtrand von Hannover gestalten sich offenbar zäh. "Wir sind noch lange nicht am Ziel", heißt es aus Verhandlungskreisen. Wann ein Kompromiss stehen könnte, ist derzeit offen.
Schlafmangel: Verhandlungen seit mehr als 30 Stunden
Zu den inhaltlichen Hürden kommt zunehmend auch der Schlafmangel. Die Verhandlungsteilnehmer verhedderten sich immer wieder an einzelnen Punkten, heißt es. Gelegentlich sei die Stimmung auch gereizt. Die reine Gesprächszeit seit dem Beginn der fünften Verhandlungsrunde am Montag liegt inzwischen bei deutlich über 30 Stunden. "Es ist brutal", heißt es aus dem Tagungshotel.
Streit schwelt seit September
Hintergrund des Konflikts ist die Absatzkrise bei VW: Die Werke in Deutschland sind nicht ausgelastet, weil Volkswagen zu wenig Autos verkauft. Volkswagen will deswegen Stellen abbauen, sowie Löhne und Gehälter kurzen. Auch das Aus für mehrere VW-Werke steht im Raum. Seit Anfang September streitet sich die VW-Spitze mit der Arbeitnehmerseite über die Pläne.
Ohne Einigung droht Eskalation im Januar
Die Gewerkschaft ist zu Zugeständnissen bereit, wenn VW von Werksschließungen und Massenentlassungen abrückt. Sollten sich VW und die IG Metall in der laufenden Runde nicht einigen, könnten die Gespräche auch im nächsten Jahr weitergehen. Die IG Metall droht damit, die Warnstreiks ab Januar auszuweiten.