Unwetter: Starkregen sorgt im Kreis Schaumburg für Überschwemmungen
Im Landkreis Schaumburg hat Starkregen in der Nacht zu Sonntag für Überflutungen gesorgt. In Bad Nenndorf ist die Feuerwehr zu 23 Einsätzen ausgerückt. Ein Damm war gebrochen.
Die Einsatzkräfte sollen mit Sandsäcken eine Schlammlawine aufgehalten haben. In dem Ort seien zudem Straßen überflutet worden und Keller mussten ausgepumpt werden, heißt es von der Feuerwehr. Der Rodebach ist nach Angaben eines Feuerwehrsprechers über die Ufer getreten. Felder in der Umgebung haben die großen Regenmengen demnach nicht abhalten können. Häuser seien mit Sandsäcken abgesichert worden. 100 Einsätze hat es in der Samtgemeinde Rodenberg gegeben. Darunter waren laut einem Feuerwehrsprecher überspülte Straßen und Häuser "wo das Wasser vorne rein und hinten wieder raus gelaufen ist". Es sei der vierte Starkregen-Einsatz innerhalb von sechs Wochen gewesen, sagte der Sprecher gegenüber NDR Niedersachsen.
Bürgermeister: "Sonst wäre da mit Sicherheit Schlimmeres passiert"
In den letzten Wochen kam es laut Bad Nenndorfs Bürgermeister Mike Schmidt (CDU) immer wieder zu Starkregen-Ereignissen, wodurch Schlamm von Maisfeldern in die Straße gedrückt wurde. Ehrenamtliche und Mitarbeiter des Baubetriebshofs hätten daraufhin zwei Regenbecken ausgehoben. Aus Sicht des Bürgermeisters habe das geholfen. "Sonst wäre da mit Sicherheit Schlimmeres passiert", so Schmidt gegenüber NDR Niedersachsen.
Größere Schäden sollen durch Maßnahmen verhindert werden
Innerhalb eines Tages seien 50 Liter pro Quadratmeter gefallen. Volllaufende Keller sind nach Angaben des Bürgermeisters am Sonntag dann nicht zu vermeiden. Dies sei zum Teil auch baulich bedingt. Der Fokus liege darauf, dass es unter anderem nicht zu größeren Schäden im Kurpark oder durch Wasser und Schlamm über den Geilenberg kommt, so der CDU-Politiker. Nach solchen Regenereignissen wird demnach nun die Kanalisation gespült und auch die Straßeneinläufe werden häufiger gereinigt. Das Regenwasser- und Kanalnetz soll dadurch von Überlastung geschützt werden, sagte Schmidt.
Samtgemeinde Bürgermeister: Kein vollständiger Hochwasserschutz
Rodenbergs Samtgemeinde Bürgermeister Thomas Wolf (FDP) hatte kürzlich gegenüber NDR Niedersachen erklärt, dass an verschiedenen Stellen Regenrückhaltebecken und Dämme entstehen sollen. Weitgehend durchgeplant sind demnach Regenrückhaltebecken am Salzbach in den Ortsteilen Lyhren und Soldorf. Einen vollständigen Hochwasserschutz bedeute das allerdings nicht. "Was wir erreichen können, ist natürlich, dass das Wasser dann nicht mehr ganz so hoch steht - vielleicht dann nicht mehr eineinhalb Meter, sondern nur noch 60 Zentimeter hoch", sagte Wolf. Die Investitionen gehe am Ende wohl in die Million.
Bußgelder bei Verstößen möglich
Eine kostengünstigere Variante kommt vom Landkreis Schaumburg. Er hatte kürzlich für zwei Bäche in der Samtgemeinde Rodenberg Überschwemmungsgebiete festgelegt. Dort darf nicht gebaut werden und Grünland darf nicht in Ackerland umgewandelt werden. Wer dagegen verstoße, muss mit einem Bußgeld rechnen.