Anzahl der Messerangriffe in Niedersachsen erneut gestiegen
Die Zahl der Messerangriffe in Niedersachsen ist im Jahr 2024 erneut angestiegen. Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen rechnet mit einer Zunahme im zweistelligen Bereich.
Konkrete Zahlen nennt das LKA vor Ablauf des Jahres nicht. Allerdings rechnet die Behörde nach eigenen Angaben für das Jahr 2024 mit einem Anstieg im mittleren zweistelligen Bereich. Bereits in den vergangenen vier Jahren war die Anzahl der Messerangriffe im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr gestiegen. So wurden beispielsweise im Jahr 2023 3.048 Taten festgestellt: eine Zunahme um 8,7 Prozent. Als Messerangriff gelten in der Statistik Taten, bei denen der Angriff angedroht oder ausgeführt wird.
Länder fordern Verschärfung des Waffenrecht
"Die stark gestiegene Zahl der Messerangriffe ist hochgefährlich und wirkt sich verheerend auf das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger aus", sagte Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) bereits im Juni. Eine Mehrheit im Bundesrat folgte damals dem Vorschlag Niedersachsens, das Waffenrecht zu verschärfen. Aufgrund der vorgezogenen Bundestagswahl ist aktuell nicht klar, wann die Reform kommt. Einige Änderungen gelten laut dem niedersächsischen Innenministerium allerdings bereits ab Oktober. Dann tritt das sogenannte Sicherheitspaket der Bundesregierung in Kraft.
Städte führen Waffenverbotszonen ein
Manche Städte in Niedersachsen haben bereits auf die zunehmende Messerkriminalität reagiert und eigenständig Waffenverbotszonen eingerichtet. Die Stadt Hannover hat im August ihre Verbotszone in der Innenstadt ausgeweitet, in Braunschweig hatte der Rat der Stadt im November eine solche Zone beschlossen. Osnabrück ordnete im Juni ebenfalls eine Waffenverbotszone an. In Hamburg gilt im öffentlichen Nahverkehr seit dem 16. Dezember ein Waffenverbot. Ein solches Verbot für den Nahverkehr gibt es in Niedersachsen bislang nicht.