Nach Tötungsdelikt in Hagen: Angeklagter gesteht Stiche
Ein 28 Jahre alter Mann muss sich vor dem Landgericht Hannover wegen Doppelmordes verantworten. Am Mittwoch hat er im Prozess gestanden, seine Mutter und den Stiefvater im Streit getötet zu haben.
Der Aussage zufolge habe er im Mai 2022 in Hagen (Region Hannover) erst den 59 Jahre alten Stiefvater und später die 53 Jahre alte Mutter erstochen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich in dem Sohn "Wut und Enttäuschung über unerfüllte Besitzansprüche" angestaut hätten, weil sich seine Mutter auf die Seite des neuen Ehemannes geschlagen habe. Sie wirft dem Mann zweifachen Mord vor. Das Gericht hat Verhandlungstermine bis zum 23. Februar angesetzt.
War ein Streit der Auslöser für die Stiche?
In seiner Einlassung sagte der Beschuldigte aus, er habe an dem Tag seine Mutter besuchen wollen, die sich zu dem Zeitpunkt nicht im Haus aufhielt. Weil er niemanden antraf, sei er über das Badezimmerfenster in das Haus eingebrochen. Darüber sei es mit der Mutter und dem Stiefvater bei deren Rückkehr zu einem Streit gekommen, der in den Stichen mündete.
Angeklagter fühlt sich seit der Kindheit ausgeschlossen
Der Angeklagte hält sich selbst für "seelisch und psychisch krank". Er sei seit der Kindheit gemobbt worden und habe sich aus der Gesellschaft ausgeschlossen gefühlt. Daher habe er zu weiten Teilen in einer virtuellen Welt gelebt, Videospiele gespielt und sich im Internet über politische und gesellschaftliche Themen informiert. Er habe ein Leben als Aussteiger geplant, weil er in finanzielle Notlage geraten war und unter anderem die Corona-Maßnahmen als "kriminell" empfunden habe.