Spargel-Ernte: Landwirte sind vorsichtig optimistisch

Stand: 09.04.2025 17:15 Uhr

Bei Sonnenschein sind die Nienburger Spargel-Landwirte in die Saison gestartet. Auch wenn es seit Wochen sehr trocken ist, sind die Ernte-Aussichten gut. Trotzdem hoffen die Bauern auf Regen.

von Helmut Eickhoff

Ein Feld in der Nähe von Nienburg. Unter Folientunneln wächst in langen Reihen Spargel. Saisonarbeiter gehen mit Maschinen durch die Reihen und ernten Stangen des Königsgemüses. Auch Landwirt Nils Dohrmann ist auf dem Feld unterwegs und kontrolliert, wie viele Spargelköpfe schon aus der Erde schauen. Noch ist die Zahl überschaubar. Seit Ende März wird auf Dohrmanns Flächen Spargel gestochen. "Wir sind noch nicht richtig in Gang. Das wird später noch mehr. Wir sind noch am Anfang der Saison."

Spargel trotzt Trockenheit dank tiefer Wurzeln

Ein Spargelbauer sticht Spargel auf einem Feld bei Nienburg. © NDR Foto: Amelia Wischnewski
Landwirt Nils Dohrmann kontrolliert Spargel auf einem seiner Felder.

Die Wetterlage ist in diesem Jahr herausfordernd für Spargellandwirt Dohrmann. "Wir müssen uns schon Gedanken machen, ob es weiter so trocken bleibt." Der Spargel leide noch nicht so sehr darunter, weil die Pflanze sehr tiefe Wurzeln habe. "Die Pflanze kann jetzt noch von genug Wasser zehren. Aber so langsam müsste es mal wieder regnen." Das Wetter kann aber auch zu einem guten Ergebnis für die Landwirte führen. Damit rechnet Dirk Jeßke von der "Raiffeisen Niedersachsen Mitte" in Schweringen im Landkreis Nienburg. Es sei noch ausreichend Nässe im Boden, "so dass die aktuelle Trockenheit dem Spargel wohl nicht schaden wird". Und die Sonne tue dem Spargel gut, deswegen rechne er mit einer guten Ernte.

Anbaufläche sinkt seit Jahren

Arbeiter sortieren Spargel in Kisten. © NDR Foto: Amelia Wischnewski
Arbeiter auf Dohrmanns Spargel-Hof sortieren Spargel in Kisten.

Auch wenn Spargel bei vielen Niedersachsen weiterhin ein beliebtes Gemüse ist, wird seit Jahren immer weniger Spargel angebaut. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer wurden im Jahr 2024 auf 3.900 Hektar Spargel geerntet. 2023 waren es noch 4.400 Hektar. Das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium sieht dafür unterschiedliche Gründe. "Eine Herausforderung für die Betriebe sind die in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegenen Produktionskosten, wie Energie- aber auch Lohnkosten", so eine Sprecherin.

Landwirte fordern Ausnahme von Mindestlohn

Der gesetzliche Mindestlohn bereitet der Landwirtschaft schon seit Einführung im Jahr 2015 Sorge. Der Verband der Spargel- und Beerenanbauer fordert eine Ausnahme für Erntearbeiten. "Um weiterhin heimisches Gemüse und Obst zu erzeugen, muss es für kurzfristig Beschäftigte in Landwirtschaft und Gartenbau eine Sonderregelung geben", so Spargelverbandsgeschäftsführer Thorsten Flick. In den vergangenen zehn Jahren hätten bereits fast 30 Prozent der Spargelbetriebe aufgeben müssen.

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Hallo Niedersachsen | 09.04.2025 | 19:30 Uhr

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