Cyberangriff legt IT-Systeme in Pflegeeinrichtungen lahm
Ein Cyberangriff hat am Sonntag viele IT-Systeme der Johannisstift Diakonie lahmgelegt. Betroffen sind davon auch mehrere Pflegeeinrichtungen in der Region Hannover und im Landkreis Nienburg.
Am frühen Sonntagmorgen hätten Hacker alle zentralen Server der Johannisstift Diakonie angegriffen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Die Server seien durch einen sogenannten Crypto-Überfall verschlüsselt worden. Der Großteil der IT-Systeme in den Einrichtungen sei damit ausgefallen. In Niedersachsen betreibt die Johannisstift Diakonie neun Einrichtungen für Tages-, Kurz- und Langzeitpflege - in Hannover, Garbsen (Region Hannover), Rodewald und Steimbke (beide Landkreis Nienburg). Auch Pflege- und Versorgungseinrichtungen sowie Krankenhäuser in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern gehören dem Betreiber.
Versorgung durch Hackerangriff nicht gefährdet
Der Betrieb laufe in allen Einrichtungen stabil, teilte eine Sprecherin am Montag dem NDR Niedersachsen mit. "Die Versorgung an sich ist nicht gefährdet". Betroffen von der Verschlüsselung seien etwa Pflegedaten, die Personaleinsatzplanung und die Terminplanung. Darauf hätten die Einrichtungen derzeit keinen Zugriff mehr. Teilweise seien Daten vor Ort gespeichert, teils werde "mit Papier gearbeitet", so die Sprecherin. Am stärksten betroffen sind demnach die Krankenhäuser. In Einzelfällen wurden planbare Eingriffe verschoben. Hinweise darauf, dass Daten abgezogen wurden, gebe es bislang nicht, hieß es am Abend.
Polizei ermittelt - noch keine Prognose
Nach Angaben der Sprecherin sind Fachleute dabei, die Systeme zu analysieren. Einzelne Dateien seien bereits wieder hergestellt worden, allerdings gehe dies nur sehr langsam voran. Die Polizei sei informiert worden und habe die Ermittlungen aufgenommen. Eine Prognose, wann die IT-Systeme wieder einsatzfähig sind, konnte die Sprecherin am Montagnachmittag noch nicht abgeben.