"Ampelmord" bei "Aktenzeichen XY" bringt Hinweise auf Gesuchten
13 Jahre nach dem sogenannten Ampelmord in Sarstedt hat die Polizei über die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" um Hinweise gebeten. Der Gesuchte Walid Omairat könnte demnach wieder im Land sein.
Nach der Sendung am Mittwochabend sind laut Staatsanwaltschaft Hildesheim 14 konkrete Hinweise zu dem Fall eingegangen. Dabei geht es um einen möglichen Aufenthaltsort des inzwischen 47-Jährigen, wie Behördensprecher Constantin Rawohl sagte. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt Omairat, am Neujahrstag 2012 den damals 35-jährigen Syrer Abdulkader D. erschossen zu haben, während D. mit dem Auto an einer Ampel in Sarstedt (Landkreis Hildesheim) stand. Der Gesuchte soll die Tat zusammen mit einem anderen Mann begangen haben, der deshalb wegen Mordes verurteilt wurde.
Verdächtiger wohl zeitweise im Libanon untergetaucht
Omairat soll sich unterdessen ins Ausland abgesetzt haben. Die Ermittlerinnen und Ermittler gehen davon aus, dass sich der Gesuchte zwischenzeitlich im Libanon aufgehalten hat. Danach habe sich die Spur verloren. Inzwischen sei er möglicherweise wieder in Deutschland.
Mitbeschuldigter zu lebenslanger Haft verurteilt
Der Fall war seinerzeit wegen des Tatorts bundesweit als "Ampelmord" in den Schlagzeilen. Als Abdulkader D. an jenem Abend an einer roten Ampel in der Giesener Straße in Sarstedt hielt, feuerten zwei Männer mit Handfeuerwaffen durch das Seitenfenster in den Wagen. 20 Schüsse trafen das Opfer. Im selben Jahr verurteilte das Landgericht Hildesheim einen damals 38-Jährigen wegen Mordes zu lebenslanger Haft. Motiv war laut Staatsanwaltschaft ein Konflikt um die sogenannte Familienehre: Abdulkader D. soll ein Verhältnis mit der Frau des Verurteilten gehabt haben. Walid Omairat sei ein Verwandter des Opfers, hieß es in der Sendung. Im Rahmen des Prozesses hatten mehrere Zeugen Falschaussagen geleistet, bei der Urteilsverkündung sorgten Angehörige des Mannes für tumultartige Szenen.
Hinweise zum Aufenthaltsort von Walid Omairat nimmt die Zentrale Kriminalinspektion der Polizeidirektion Göttingen unter Telefon (0800) 1 92 01 92 oder per E-Mail an hinweisaufnahme-ampelmord@polizei.niedersachsen.de entgegen.